Die Erschließung des Areals soll im ersten Quartal 2022 starten. Foto: KS-Images.de

Die Bürger dürfen Vorschläge für das Neubaugebiet Scheibenäcker einreichen. Noch ist allerdings nicht hundertprozentig in trockenen Tüchern, dass das Areal auch bebaut werden kann.

Steinheim-Kleinbottwar - Einzelne Bürgervertreter hatten schon eine Menge Hirnschmalz dafür verwendet, sich Straßennamen für das geplante Neubaugebiet in Kleinbottwar auszudenken, die Verwaltung dann die Anregungen geordnet und im Dezember eine Auswahl zum Beschluss vorgelegt. Doch der Ortschaftsrat kam damals zu dem Schluss, die Einwohner bei diesem Thema nicht übergehen zu wollen und vertagte deshalb die Entscheidung. Nun kam die Angelegenheit erneut auf die Tagesordnung. Und es wird jetzt tatsächlich so sein, dass die Kleinbottwarer bei der Benennung ein Wörtchen mitreden können. Der Ortschaftsrat sprach sich einhellig dafür aus, einen entsprechenden Wettbewerb ins Leben zu rufen. Gesucht werden Namen für sechs Straßen und einen Platz in dem Gebiet, das einmal mehr als 300  Menschen ein Zuhause bieten soll.

Möglich sind nur Bezeichnungen, die es so auf dem Stadtgebiet noch nicht gibt. Eine Jury aus Bürgern, der Verwaltung und Räten wird am 13. Juli tagen und die besten Vorschläge herausfiltern. Der Gemeinderat hat dann das letzte Wort.

Keine Dopplungen möglich

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Realisierung des Neubaugebiets zwar auf einem sehr guten Weg, aber noch nicht hundertprozentig in trockenen Tüchern ist. Bis dato haben nicht alle Eigentümer ihre Unterschrift unter den städtebaulichen Vertrag gesetzt. Für den Bürgermeister Thomas Winterhalter ist das aber alles andere als ungewöhnlich. Er gibt zu bedenken, dass der zuständige Erschließungsträger, die Firma Geoteck, mit rund 40 Parteien handelseinig werden musste und muss. Das Unternehmen habe sich bis Sommer Zeit erbeten, alles unter Dach und Fach zu bringen. Unterm Strich sehe es aber gut aus, betont Winterhalter. Nur einige wenige Vereinbarungen seien nicht unterzeichnet. Die „kritischsten Fälle“, mit denen am härtesten verhandelt werden musste, hätten allesamt den Konditionen zugestimmt, sagt der Rathauschef. „Von daher gehen wir davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte alle den städtebaulichen Vertrag unterschrieben haben werden“, fügt er hinzu.

Weniger als zehn Unterschriften stehen noch aus

Benjamin Humpfer, einer von fünf Geschäftsführern bei Geoteck, ist sogar noch optimistischer. Er ist guter Dinge, bereits im Juni alle Unterschriften beisammenzuhaben. Man brauche nur noch von weniger als zehn Parteien das Einverständnis zum städtebaulichen Vertrag. „Dabei geht es auch nicht um finanzielle Fragen. Das war hier nie ein Problem“, betont er. Etwas Zeit brauche es im einen oder anderen Fall lediglich noch, um bestimmte Unterlagen zu besorgen, beispielsweise vom Notar, wenn Eltern Grundstücke auf ihre Kinder übertragen wollen. „Insgesamt sind wir auf der Zielgeraden. Es sieht gut aus“, fasst Humpfer zusammen.

Auf einem guten Weg ist zudem der Bebauungsplan für das Areal. Die Satzung soll bald beschlossen werden, nachdem das Werk wegen Detailfragen vor einiger Zeit erneut ausgelegt werden musste. Wenn die Satzung steht und alle städtebaulichen Verträge unterschrieben sind, kann die Umsetzung starten.

Vergabekriterien müssen festgelegt werden

Ziel sei, im Herbst zu beginnen, den Oberboden abzutragen, erläutert Winterhalter. Das fruchtbare Erdreich wird auf andere Flächen verteilt. Mit den eigentlichen Erschließungsarbeiten soll es im ersten Quartal 2022 losgehen. Sie werden rund eineinhalb Jahre dauern. „Eine Bebauung der Grundstücke wäre somit, bei idealem Verlauf, frühestens im Sommer 2023 möglich“, konstatiert der Schultes. Bis dahin muss geklärt sein, an wen die städtischen Grundstücke gehen können.

Angestrebt wird, in der zweiten Jahreshälfte abzustecken, zu welchen Konditionen die Areale bebaut und vergeben werden sollen, sagt Winterhalter. Das gelte für die Flächen, auf denen Mehrfamilienhäuser entstehen sollen, aber auch für jene Parzellen, auf denen Einfamilienhäuser anvisiert seien. „Zu wünschen wäre natürlich, dass in erster Linie Steinheimer zum Zuge kommen“, betont er. Doch man habe den Gleichheitsgrundsatz zu berücksichtigen, die Kriterien müssten juristisch wasserdicht sein.

Kleinbottwarer, die Ideen für einen Straßen- oder Platznamen haben, können Vorschläge bis Freitag, 9. Juli, auf der Beteiligungsplattform www.stadt-steinheim.de/straßennamenwettbewerb eingeben oder per Post an das Stadtbauamt, Kennwort: Straßennamen, Steinheimer Straße 15 in 71711 Steinheim schicken – gerne zusammen mit einer kurzen Erläuterung. Die Vorschläge, die am Ende zum Zuge kommen, werden mit Sachpreisen prämiert. Für die Jury werden zwei Bürger gesucht, die allerdings nicht selbst am Wettbewerb teilnehmen dürfen. Interessenten können sich bis zum 9. Juli per E-Mail an b.ciocchetti@stadt-steinheim.de oder per Post an das Stadtbauamt der Urmenschstadt, Kennwort: Jury, bewerben. Unter den eingegangenen Bewerbungen werden die beiden Jurymitglieder schließlich per Los ermittelt.