Frauen und Männer mit Faible für Fußball: Angelika Gunzenhauser, Marcus Kohler und Gudrun Käfer (hinten, von links) sowie Helmut Roleder und Andreas Feinauer. Foto: Sandra Brock

VfB-Torwart-Legende Helmut Roleder und seine Mitstreiter wollen jungen Menschen das Kicken näher bringen.

Erdmannhausen - Eine eigene Fußballschule zu gründen ist ein Jugendtraum von Andreas Feinauer. Jetzt hat er ihn sich erfüllt – und zwar daheim in Erdmannhausen, wo er seit gut eineinhalb Jahren wohnt. Mit im Boot ist kein Geringerer als das VfB-Urgestein Helmut Roleder. Rund 350 Mal stand der heute 67-Jährige zwischen den Pfosten der Roten. Komplettiert wird das Quartett von „Meine Fußballschule Baden-Württemberg“ von Angelika Gunzenhauser und Gudrun Käufer.

Am Donnerstag stellten die vier ihr Projekt in der Erdmannhäuser Gemeinderatssitzung vor. Sie wollen mit ihrem Konzept den Kindern und Jugendlichen den Fußballsport näher bringen, erläuterte Andreas Feinauer. „Meine Fußballschule Baden-Württemberg“ sei gegründet worden, um mit besonderen Trainingsangeboten die technischen und fußballerischen Fähigkeiten gezielt zu fördern. Im Mittelpunkt stehe eine besondere Trickphilosophie.

Zwei Camps in den Sommerferien

Diese soll in Einzeltrainings, Fördertrainings und Feriencamps vermittelt werden. Gestartet wird in den letzten beiden Sommerferienwochen mit zwei fünftägigen Camps.

„Mir es es wichtig, den Kindern fußballerisches Neuland zu bieten“, sagt Helmut Roleder, selbst Opa „sehr sportlicher Enkel“. Erdmannhausen soll der Hauptstützpunkt der Fußballschule in Baden-Württemberg werden. „Die Infrastruktur mit den drei Sportplätzen ist genial“, so Feinauer. Ganz wichtig ist es dem Quartett, dass man ergänzend tätig und „keine Konkurrenz zu den Vereinen“ sein wolle.

Dies war auch ein Punkt, der in der Gemeinderatssitzung durchaus kritisch hinterfragt wurde. „Wir haben mit dem GSV und den Biegelkickern im Vorfeld gesprochen“, betonte der Bürgermeister Marcus Kohler. Auch eine Konkurrenz-Situation um den Platz an sich solle es nicht geben. „Die Fußballschule ist eine Ergänzung. Sie kann nur auf den Sportplatz, wenn die Vereine nicht drauf sind.“

Kooperation mit den Vereinen

Zudem wurde nachgehakt, wie die Kooperation mit den Vereinen aussehen werde. „Wir gehen auf die Vereine zu“, sagte Helmut Roleder. Denn letztlich könnten sich auch Vereinstrainer schulen lassen und zusätzlich an der Fußballschule unterrichten. „Wir bilden selbst Trainer aus, die bei uns Jobs machen“, so Andreas Feinauer. Letztlich wolle man aber vor allem Kinder ausbilden. „Wir sind keine Trainerausbildungsstätte.“

Was Erdmannhausen zudem von der Fußballschule hat, ist die Gewerbesteuer, die das Unternehmen abwirft. Zudem sei man noch im Gespräch, so Kohler, ob nicht Kinder, die in einem Erdmannhäuser Verein kicken, eine Vergünstigung in der Fußballschule bekommen.