Die neu errichteten Ladenräume am sanierten Dorfplatz in Großbottwar stehen noch immer leer. Ein Arbeitskreis befasst sich jetzt mit der Aufgabe, einen Betreiber zu finden.

Großbottwar - Die Ortsmitte in Winzerhausen erstrahlt seit der Sanierung in neuem Glanz – doch in den neu errichteten Ladenräumen am frisch angelegten Dorfplatz herrscht weiterhin Leerstand. Dass sich daran vorerst wohl nichts ändern wird, musste Ortsvorsteher Friedrich Link am Donnerstagabend dem Ortschaftsrat verkünden. „Wir hatten Gespräche mit drei Bäckern. Das ist aber leider total im Sand verlaufen. Teils kam auch auf Nachfrage nicht einmal eine Absage“, klagte Link rückblickend. Eine Person, die überlegt haben soll, einen Tante-Emma-Laden einzurichten, sei gar nicht erst zu vereinbarten Terminen erschienen.

Schon das zeigt: Es dürfte eine Herkulesaufgabe werden, den Laden im Ortszentrum mit Leben zu füllen. Der Aufgabe annehmen wird sich nun vordergründig ein Arbeitskreis, der am Donnerstag nach den bislang gescheiterten Versuchen quasi als „Plan B“ mit einem einstimmigen Beschluss gebildet wurde. Ihm gehören Marlene Gerstberger (SPD) und Susanne Pantle (FBWV) an. Letztere ist sich bewusst: „Die bisherigen Interessenten haben nicht die Chance gesehen, hier gewinnbringend zu arbeiten.“

Weitere Ortschaftsräte konnten nicht für den Arbeitskreis gewonnen werden. Andreas Streicher etwa, der Obst und Gemüse anbaut und somit vom Fach ist, wiegelte ab. „Ich sehe tagtäglich, dass es selbst in deutlich größeren Städten keine Läden mehr gibt und damit keine realistische Chance, dass wir jemanden finden“, sagt der CDU-Rat. Friedrich Link hält dem entgegen, dass genau das als Herausforderung angesehen werden könne.

Zumindest Marlene Gerstberger macht deutlich, die Hoffnung nicht aufgegeben zu haben. Zumal der Laden derzeit in Zeitungen ausgeschrieben ist. Notfalls solle das auch über den näheren Kreis hinaus passieren, etwa in Stuttgart. „Vielleicht findet sich ja jemand, der hier mit einem Start-up einsteigen möchte“, schwebt ihr vor. Denkbar sei auch, dass sich ein junger Bäcker einbringen kann oder Flüchtlinge, die den Beruf des Bäckers erlernt haben. Oder Frauen aus dem Dorf, die sich die anfallenden Aufgaben teilen und etwas in Eigenregie aufziehen möchten.

Auf die Frage, inwieweit die Stadt, der die Räumlichkeiten gehören, Betreibern bei der Miete entgegenkommen könnte, machte Bürgermeister Ralf Zimmermann deutlich: „Im Moment steht der Laden leer, die Mieteinnahmen sind also Null. Klar ist also, dass wir da mit der Miete nicht gleich in die Höhe schießen, sondern eine sehr großzügige Regelung finden können.“ Die Stadtverwaltung werde nicht das Problem sein, unterstrich er.