Die Bauarbeiten in Marbach gehen in die nächste Runde. Foto: Werner Kuhnle

Bei der Verlegung der Nahwärmeleitung zwischen dem Schulzentrum und der Altstadt beginnt am 21. Juni der nächste Abschnitt. Der hat es durchaus in sich, denn die Bautrupps müssen an einer neuralgischen Stelle graben.

Marbach - Es war eine ziemlich schwere Geburt. Aber nun sind die Arbeiten am ersten Abschnitt der Nahwärmeleitung vom Schulzentrum in die Altstadt so gut wie abgeschlossen. Es geht dann aber quasi nahtlos weiter mit der zweiten von insgesamt drei Runden, in der die Rohre von der Uhlandschule über den König-Wilhelm-Platz und die Charlottenstraße bis zur Wildermuthstraße sowie in der Wächterstraße verlegt werden. Im ersten Abschnitt waren die Leitungen von der Heizzentrale im Schulcampus über die Uhlandschule bis zur Haffnerstraße im Erdreich aneinandergereiht worden.

Los geht es am König-Wilhelm-Platz

Wie die Stadt mitteilt, sollen die Bagger am Montag, 21. Juni, anrücken, um das Projekt weiter voranzutreiben. Die mit dem Vorhaben beauftragte Firma werde am König-Wilhelm-Platz anfangen und sich dann bis zur Wildermuthstraße vorarbeiten. In den Sommerferien sollen sich die Bautrupps neben dem Bereich an der Uhlandschule einer besonders neuralgischen Stelle widmen: der verkehrsgeplagten Kronenkreuzung. Via Wildermuthstraße wird der Knotenpunkt aus und in Richtung Affalterbach drei Wochen lang nicht passiert werden können, sagt Bauamtsleiter Dieter Wanner. Es erfolge eine „großflächige“ Umleitung. Die Strecke, auf die man ausweichen sollte, werde dann entsprechend ausgeschildert sein. Über die Güntterstraße könne der Verkehr weiter an der Baustelle vorbeirollen.

Arbeiten sollen bis November dauern

Besagte drei Wochen in den Ferien sollen die einzige Phase sein, in der die Fahrzeuge wegen der Verlegung der Leitungen komplett ausgebremst werden. Ansonsten könnten Autos und Co. während der gesamten Baumaßnahmen stets „beidseitig auf einer Spur“ fahren, wie es in der Mitteilung heißt. Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt werden alles in allem wohl bis November dauern. Anschließend wird der dritte und vorerst letzte Bereich in Angriff genommen werden, der von der Wildermuthstraße durch die Fußgängerzone bis zum Rathaus reicht.

Schon in der nächsten Woche sollen indes all die Unebenheiten auf den Straßen beseitigt werden, die dort entstanden sind, wo die Bautrupps bislang unterwegs waren. Anwohner hatten sich bereits über den Zustand beispielsweise in der Haffnerstraße beschwert. Doch auch in der Kernerstraße, dem Nussbergweg oder der Hölderlinstraße sind noch Vertiefungen auf der Fahrbahn, die viele Autos einem Belastungstest unterziehen. Dieter Wanner kann die Kritik am Zustand der Straßen nachvollziehen, versichert aber zugleich, dass die fehlenden Deckbeläge innerhalb von einer Woche aufgetragen werden können.

Corona, Felsen und andere Probleme

Wanner macht auch keinen Hehl daraus, dass die Arbeiten am ersten Bauabschnitt wesentlich länger gedauert haben als angenommen. Eigentlich hätte die für diesen Bereich zuständige Firma die Leitungen bis Ende 2020 verlegen sollen. Corona und unerwartete Schwierigkeiten mit zähem Fels im Untergrund hätten jedoch zu Verzögerungen geführt. „Aber auch bei der Firma selbst lief es nicht rund“, erklärt Wanner, der entsprechend froh ist, dass nun an den ersten Bauabschnitt endlich ein Knopf drangemacht werden kann, und auch alles andere als unglücklich ist, dass beim zweiten Abschnitt ein anderes Unternehmen den Zuschlag erhalten hat.