Die Bottwartalkommunen verlangen mehr Busse in Richtung Winnenden. Foto: Werner Kuhnle

Die Bottwartalkommunen verlangen mehr Busse in Richtung Winnenden und sind daher enttäuscht, dass die Kreise Ludwigsburg und Rems-Murr kaum auf ihre Vorstellungen eingehen.

Großbottwar - Seit gut zwei Jahren liebäugeln die Bottwartalkommunen mit der Idee, eine Buslinie von Beilstein (Kreis Heilbronn) über Steinheim, Erdmannhausen und Affalterbach nach Winnenden im Rems-Murr-Kreis einzuführen. Vor allem der Halt am S-Bahnhof Erdmannhausen erschien dabei attraktiv, um das Nadelöhr zwischen Murr und Marbach zu entlasten. Auch für den Schülerverkehr nach Steinheim sowie die Anschlüsse ans Wellarium, an das Gewerbegebiet Affalterbach und die Winnender Klinik versprach man sich Verbesserungen.

Diesen Hoffnungen hatten die Landratsämter Ludwigsburg und Rems-Murr im Dezember jedoch einen herben Dämpfer versetzt: In ihrer Stellungnahme führten sie aus, dass beim Schülerverkehr zwischen Erdmannhausen und Steinheim die Verbindung über Marbach mit einer Umsteigezeit von sechs Minuten zumutbar wäre. Die Pendlerströme brächten eine ungleiche Auslastung der Busse, hieß es.

Das Fahrtende in Wolfsölden soll öfter aufgehoben werden

Die Landkreise schlagen vielmehr vor, die bestehende Buslinie 456 von Marbach nach Winnenden auszubauen. Diese verkehrt zwar derzeit in den Hauptverkehrszeiten zwischen den beiden Orten, endet sonst aber in Wolfsölden. Die Landkreise regen an, die Busse künftig auch zwischen 9 und 15 Uhr durchfahren zu lassen. Davon hätten auch die Bottwartalkommunen einen Mehrwert, da es in Marbach regelmäßig eine attraktive Umsteigeverbindung zwischen den Buslinien 456 und 460/461 aus dem Bottwartal mit einer optimalen Umsteigezeit von sechs Minuten gebe.

In der Sitzung des Technischen Ausschusses Großbottwar zeigten sich die Mitglieder am Montagabend enttäuscht und lehnten den Ausbau der Buslinie 465 einstimmig ab. Dies habe gar keinen beziehungsweise nur einen geringen Effekt für die Großbottwarer Bevölkerung. „Besonders enttäuscht hat uns, dass auf unseren Vorschlag mit der Weiterführung der Linie X46 über Großbottwar und Oberstenfeld nach Beilstein überhaupt nicht groß eingegangen wird“, erklärte Großbottwars Bürgermeister Ralf Zimmermann auf Nachfrage. Eine solche Querspange sei dringend erforderlich.

Mundelsheim ist nur mit Auto oder Rad gut zu erreichen

Bei Planungen werde zu häufig in Nord-Süd-Richtung gedacht und zu wenig in Ost-West. „Das führt aber zum Beispiel dazu, dass man unseren Nachbarort Mundelsheim hervorragend mit Auto oder Fahrrad erreichen kann, mit dem Bus aber eine Stunde braucht“, meinte Zimmermann. Wer den ÖPNV ernst nehme, komme um eine Querspangen-Lösung nicht umhin. Daher habe man die Landkreise auch gebeten, alternativ eine Verbindung zwischen Backnang und Besigheim mit Zwischenhalt in Großbottwar zu prüfen.