Margot ist sichtlich stolz auf ihren Nachwuchs und kümmert sich liebevoll um das Kälbchen. Foto: W/asserbüffel-Förderverein

Leitkuh Margot hat alle mit ihrem Nachwuchs überrascht. Die Herde der Wasserbüffel, die an der Bottwar weiden, ist wieder gewachsen. Auch das Interesse an dem Projekt nimmt immer weiter zu, so die Initiatoren.

Großbottwar - Noch einmal Nachwuchs bei den Wasserbüffeln im Bottwartal: Am vergangenen Sonntag hat Margot, das Alpha-Tier unter den Wasserbüffeldamen alle mit einem Kälbchen überrascht. Entdeckt hat es Karlheinz Bürker, von Anfang an einer der Helfer des Landschaftspflegeprojekts, am späten Vormittag des letzten Sonntags. Er informierte dann gleich Gerhard Fahr und Landwirt Andreas Weigle vom Verein für Landschaftspflege und Naturschutz durch Beweidung im Bottwartal.

Nachdem man dem jetzt sichtlich stolzen und fürsorglich um das Kälbchen bemühten Muttertier keinerlei Zeichen von Trächtigkeit angesehen hatte, wurde seitens des Projektteams sogleich gerechnet. Dann war klar, dass durchaus die Wahrscheinlichkeit für einen Nachwuchs bestanden hat. „Wasserbüffel haben eine Tragezeit von durchschnittlich 310 Tagen, die Tiere haben wir im Mai 2019 eingesetzt und zuvor waren sie Teil einer gemischten Herde am Bodensee. Da kann es gut sein, dass Margot gedeckt war“, berichtet Andreas Weigle und erzählt, dass bislang alles gut verlaufen sei.

Auch das erst im August geborene Kälbchen „HABO“ habe sich kräftig entwickelt und sei bestens in die Herde integriert. Traurig sei man zwar noch immer, dass das im September geborene zweite Kälbchen ohne erkennbare Verletzung nach 18 Tagen tot aufgefunden wurde, „aber das ist Natur, das erleben leider auch andere Tierhalter und auch wir müssen damit leben“, betont Gerhard Fahr.

Überwältigt ist man beim Wasserbüffel-Förderverein ebenso bei NatureLife-International über das immer noch zunehmende Interesse am Projekt. „Die Identifikation mit den Tieren und dem Projektansatz Landschaftsmanagement, Artenschutz und Umweltbildung zusammen zu bringen, beschert uns unzählige Anfragen und wir haben trotz der vielen Steine, die aus dem Weg geräumt werden mussten, keinen Tag bereut, das Projekt gestartet zu haben“, so der Initiator und Präsident der Stiftung NatureLife-International, Claus-Peter Hutter. Er freut sich, dass viele, oft aus anderen Regionen stammende Menschen, ins Bottwartal kommen, um die Tiere zu sehen. „Eine Beobachtungsgarantie gibt es jedoch nicht, schließlich haben die Tiere eine natürliche Aufgabe zu erfüllen. Wenn sie in nicht einsehbaren Bereichen weiden, um für ökologische Vielfalt zu sorgen, muss man halt ein andermal wiederkommen“, so Hutter.

Er bittet auch um Verständnis, dass es für die ehrenamtliche Kräfte schlichtweg nicht möglich sei, den vielen Anfragen nach Führungen nachzukommen. Zusammen mit der Haug-Taxis-Stiftung, die ebenfalls das Projekt förderte, werde man im Frühjahr in Kooperation mit Großbottwarer Schulen Exkursionen organisieren, die auch in die umgebenden Weinberge, Wiesen und den nahe gelegenen Wald führen, um ökologische Zusammenhänge verschiedener Lebensräume aufzuzeigen. „Im Rahmen der bundesweiten Naturerlebniswoche Anfang Mai werden wir dann auch für andere Interessenten an zwei Schwerpunkttagen mehrere begleitete Führungen anbieten“, kündigte Claus-Peter Hutter an. Den Termin werde man frühzeitig bekannt geben. Darüber hinaus soll künftig ein Natur-Kultur- und Weinerlebnispfad mannigfaltige Informationen vermitteln.