Michael Winkle (links) hat das 1:1 per Elfmeter erzielt. Foto: avanti

In der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr gewinnt Murr nach einem 1:2-Rückstand gegen den TSG Steinheim noch mit 5:2.

Murr - Eine richtig ereignisreiche erste Halbzeit mit fünf Toren sowie eine Mannschaft, die in den 90 Minuten aus einem 1:2-Rückstand ein 5:2 machte, haben die Zuschauer am Sonntagmittag bei strahlendem Sonnenschein auf dem Murrer Kunstrasenplatz zu sehen bekommen, als Murr den TSG Steinheim zum Murrtal-Classico zu Gast hatte. „Für die Besucher war das sicherlich ein ansehnliches Spiel“, fand Murrs Trainer Marc Reinhardt, der nach der Partie allen Grund hatte, zufrieden zu sein. Denn die Gastgeber gewannen die Partie gegen den Nachbarn mit 5:2 (3:2) – und das in den Augen beider Trainer auch völlig verdient.

„Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. Das ist umso ärgerlicher, weil wir wussten, dass Murr relativ wenig aus dem Spiel heraus macht, sondern auf Fehler von uns lauert. Und vier der fünf Tore resultieren am Ende eben aus genau unseren Fehlern“, monierte Steinheims Coach Luciano Adami, der in den ersten 35 Minuten ein sehr gutes Spiel seiner eigenen Mannschaft sah. Per Elfmeter, den Mario Fink sicher versenkte, ging sein Team in der achten Minute gar in Führung. Ebenfalls durch einen Strafstoß – verwandelt von Murrs Michael Winkle – glich der Gastgeber in der 14. Minute jedoch wieder aus. Im Anschluss entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften ihr Heil in der Offensive suchten. Mit Erfolg.

Erst spitzelte Jakob Schütz den Ball nach einem Freistoß von Julian Kübler zum 2:1 für den TSG ins Tor (16.), dann glich Christian Krauß wieder aus (44.), ehe Marcel Weiß in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sogar noch das – für den ein oder anderen vielleicht überraschende – 3:2 für den SGV Murr erzielte. Vorausgegangen war in dieser Situation eigentlich ein Angriff der Steinheimer. Die Murrer schalteten jedoch blitzschnell um und überrannten die Gäste. „Zur Pause war die Führung fast etwas glücklich“, gab Marc Reinhardt später zu. Doch sein Team bestätigte diese nach Wiederanpfiff. Erneut Marcel Weiß (51.) und Christian Krauß (89.) schraubten das Ergebnis am Ende auf 5:2 in die Höhe. „Ich war mir sicher, dass wir in der zweiten Halbzeit Vorteile haben. Ebenso war ich mir nach dem 1:2 sicher, dass wir das Spiel drehen können. Denn meine Mannschaft ist physisch richtig gut drauf“, sagte Murrs Marc Reinhardt, der fand: „Mein Team war in der zweiten Halbzeit ein Stück weit besser und fitter.“

Dem konnte Luciano Adami nichts entgegensetzen. Er lobte zudem die Effektivität, die Murr an den Tag gelegt hatte. „Kompliment, Murr hat wirklich unsere Schwächen ausgenutzt“, sagte er und fand: „Uns haben in der zweiten Halbzeit dann auch die Ideen gefehlt. Murr hat sich hinten eingeigelt. Das haben sie wirklich gut gemacht. Wir hatten gerade einmal zwei klare Chancen nach der Pause“, so Adami. Reinhardt ergänzte: „Wir wollten etwas tiefer stehen, und das ist uns gut gelungen.“ Einziges Manko: Die Nadelstiche, die man dann immer wieder versuchte zu setzen, wurden zu schlecht ausgespielt. „Wir wissen, dass wir bei diesen Passagen hätten tiefer spielen müssen. Daran müssen wir arbeiten“, so der Murrer Coach. Letztlich sei er aber voll und ganz zufrieden. „Der Sieg heute war enorm wichtig, denn kommende Woche geht es gegen Benningen und das wird richtig hart“, meinte er. Adami blieb derweil nichts anderes übrig als zu sagen: „Wir müssen uns jetzt mit der Derby-Niederlage abfinden.“

SGV Murr: Pollich – Kucher (46. Daniel Höhn (49. David Höhn)), Werner, Ziegler, Müller – Winkle, Schiller, Sossalla, Lederer (88. Rapp) – Krauß, Weiß (85. Savun). TSG Steinheim: Brodbeck – Schweizer (46. Paraskevas), Schütz (49. Krenz), Reichenzer – Stephan, M. Fink, Kübler, R. Fink, Feuchtner – Schmidt (62. Enderle), Heinrich (46. Dörner).