Tempo 30 soll künftig auf den beiden Hauptstraßen durchgängig gelten. Foto: Werner Kuhnle

Der Lärmaktionsplan hat alle Hürden genommen. Die Durchgangsstraßen werden temporeduziert.

Benningen - Die Nachricht des Abends verkündete der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon in der Gemeinderatssitzung am Montag unter dem Punkt Bekanntgaben: Der vom Gemeinderat beschlossene Lärmaktionsplan habe die nötigen Hürden genommen. Das bedeutet, dass nun auf den beiden Benninger Hauptdurchgangsstraßen – der Beihinger Straße und der Ludwigsburger Straße – durchgehend Tempo 30 gelten kann. „Letztlich fehlt es nur noch daran, dass die entsprechenden Schilder angebracht werden“, so Klaus Warthon.

Der Benninger Bürgermeister hat lange auf diesen Moment gewartet. „Es umfasst meine kompletten 21 Jahre hier, dass man an Tempo 30 rummacht.“ Und auch zuvor sei das Thema schon präsent gewesen. „Im Sinne der Anwohner hätte die Lösung auch schon früher da sein müssen“, betont der Bürgermeister. „Lärm macht krank. Und deshalb ist es nicht ganz nachvollziehbar, dass wir uns so einsetzen mussten.“

Aber nun sei man am Ziel und bekomme die notwendige Temporeduzierung. Dafür habe die Gemeinde sehr viel Ausdauer beweisen müssen, denn das Landratsamt Ludwigsburg hatte das Ansinnen der Neckargemeinde immer abgelehnt. „Aus unserer Sicht mit dem Wissen von verschiedenen Lärmwerten sind wir der Ansicht, dass wir seit 2012/2013 Anspruch gehabt hätten“, so Warthon. Selbst das Regierungspräsidium Stuttgart hatte zu hohe Lärmwerte ermittelt, sodass das Kreishaus Maßnahmen hätte umsetzen müssen, sagte der Bürgermeister etwa in der Gemeinderatssitzung im März, als der Lärmaktionsplan endlich auf dem Tisch lag. Aber lediglich ein vergleichsweise kurzer Abschnitt 30er-Zone in der Ludwigsburger Straße ist umgesetzt worden.

Das schließlich von der Gemeinde beauftragte Büro BS Ingenieure aus Ludwigsburg hatte „genau die Ergebnisse ermittelt, auf die das Regierungspräsidium auch gekommen ist“. Fazit: Die Tempo-30-Regelung sollte so ausgeweitet werden, dass sie tagsüber und nachts gilt – und zwar auf der Beihinger Straße zwischen der Einmündung Schafwasen bis zum Knotenpunkt Beihinger Straße/Ludwigsburger Straße sowie in der Ludwigsburger Straße im Bereich zwischen Gebäude Nummer 2 bis auf Höhe Gebäude der Einmündung Merkurstraße.

Die Schilder will das Landratsamt auch bald aufstellen. „Die Standorte sind festgelegt. Sobald die Verkehrszeichen und Pfosten geliefert wurden, kann die Umsetzung erfolgen“, heißt es seitens des Kreishauses. Eine konkrete Zeitangabe sei aktuell nicht möglich.