Winfried Kretschmann hält eine Rückkehr von 20 bis 30 Prozent der Fans für vorstellbar. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Ministerpräsident Winfried Kretschmann äußert sich zur Fan-Rückkehr im Fußball. Man werde keine Spiele zulassen, bei denen man Bilder sehe wie beim Pokalspiel des FC Hansa Rostock am Samstag gegen den VfB.

Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Vereine der Fußball-Bundesliga in der Debatte um die Rückkehr von Zuschauern zu Disziplin gemahnt. Eine Rückkehr von 20 bis 30 Prozent der Fans sei zwar erstmal vorstellbar, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart.

Kretschmann zeigte sich zuversichtlich, dass man eine bundesweite Einigung finde. Aber er sagte auch: „Es muss allen klar sein: Wenn die Vereine nachher nicht in der Lage sind, das auch einzuhalten, dann wird das sofort wieder zurückgenommen. Darüber darf nicht der geringeste Zweifel bestehen.“ Es gehe nicht nur um den Aufenthalt in den Stadien, sondern auch um die Zu- und Abgänge sowie den Transport im Nahverkehr. Das seien neuralgische Punkte.

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Sportministerin plädiert für eine bundesweit einheitliche Lösung

Es handle sich um Probeläufe, sagte Kretschmann. „Die Ansage muss jeder gehört haben und verstehen.“ Man werde keine Spiele zulassen, bei denen man Bilder sehe wie beim DFB-Pokalspiel des FC Hansa Rostock am Samstag gegen den VfB. Dabei war es in einem Bereich des Stadions zu massiven Verstößen gegen Corona-Auflagen gekommen.

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Am Dienstagnachmittag wollen die Chefs der Staatskanzleien der Länder über eine bundeseinheitliche Lösung zur Fan-Rückkehr beraten, die früher kommen soll als Ende Oktober. Die baden-württembergische Sportministerin Susanne Eisenmann (CDU) plädierte am Dienstag ebenfalls für eine bundesweit einheitliche Lösung. Man dürfe aber nicht nur über den Fußball sprechen, der in den ersten Ligen vor allem von TV-Einnahmen lebe. Andere Sportarten wie Handball und Basketball lebten hingegen zu 80 Prozent von Zuschauereinnahmen. Viele Sportarten kämpften ums Überleben und bräuchten auch eine Perspektive. Auch Eisenmann kritisierte das Spiel in Rostock: „Eng an eng, Schulter an Schulter, ohne Maske - das hat mich nicht überzeugt.“