Der Anfang für das erste Baugebiet seit mehr als 20 Jahren ist gemacht. Foto: Werner Kuhnle

Was lange währt, wird endlich gut. Nach sieben Jahren der Planung und Vorbereitung startet die Erschließung von 27 Bauplätzen im Gebiet „Hinter dem Kirchhof“.

Affalterbach - Am Ende hat selbst das Wetter mitgespielt: Bei strahlendem Sonnenschein, wenn auch unangenehm kaltem Wind, wurden die Arbeiten für das neue Baugebiet Hinter dem Kirchhof in Affalterbach mit einem symbolischen Spatenstich durch den Bürgermeister Steffen Döttinger, den Erschließungsträger Bernd Willibald und alle am Bau beteiligten Firmen offiziell gestartet.

Bereits 2014 war mit den Planungen für das Areal begonnen worden, doch erwiesen sich die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern über die notwendige Umlegung als langwierig. Bernd Willibald sprach von einem „kurzen, heftigen Kampf“, der dann unterbrochen worden war, und zeigte sich erfreut, „das Baugebiet jetzt endlich umsetzen zu können“. Im vergangenen Jahr waren zudem noch zwei Grundstücke geteilt worden, auf denen Doppelhaushälften entstehen sollen. Insgesamt stehen auf dem 2,6 Hektar großen Gelände 27 Bauplätze zur Verfügung. „In sehr guter Lage“, wie der Rathauschef betonte, trotz des leichten Nordhangs. Wie man sehe, scheine abends trotzdem die Sonne auf das Gelände, auf dem derzeit noch zwei Scheunen stehen. Die notwendigen Rodungsarbeiten haben bereits am vergangenen Freitag begonnen.

Verkauf der Bauplätze erst ab Sommer

Interessenten brauchen allerdings noch nicht in Hektik zu verfallen. Im Frühjahr soll das Bewerbungsverfahren bekannt gegeben werden, im Sommer startet der Verkauf der gemeindeeigenen Plätze, wobei aktuell noch nicht sicher ist, ob alle in diesem Jahr verkauft werden – und auch der Preis ist noch nicht klar. All diese Punkte würden noch vom Gemeinderat festgelegt, so Döttinger. Die Erschließung über eine Ringstraße soll spätestens im Oktober abgeschlossen sein. Der Bauleiter für die Erschließung ist übrigens in der Region kein Unbekannter: Es ist der pensionierte Oberstenfelder Bauamtsleiter Volker Wanner.

Auch der Schulweg soll künftig sicherer werden

Das im Bebauungsplan als Mischgebiet ausgewiesene Gelände Hinter dem Kirchhof ist das erste in der Gemeinde seit mehr als 20  Jahren. Damals war das Gebiet Im Näheren Grund erschlossen worden, und die Gemeinde hatte sich verpflichtet, bis 2016 keine weiteren Baugebiete auszuweisen. „Sonst hätte der Nähere Grund nicht so groß werden dürfen“, erklärte Steffen Döttinger.

Das neue Baugebiet trägt auch dazu bei, dass sich der Schulweg verbessert: Er führt dann nicht mehr an der Hauptstraße entlang und soll auch gut beleuchtet werden.

Erschließung wird teurer als geplant

Insgesamt, so befand der Rathauschef, hätten sich die sieben Jahre Vorbereitungszeit gelohnt, um sich in Ruhe Gedanken machen zu können. Der Nachteil dabei: „Wegen der deutlichen Baupreissteigerungen erschließen wir teurer, als wir das noch vor wenigen Jahren gemacht hätten.“ Dennoch werde sich die Gemeinde auch die dem Baufortschritt entsprechenden Abschlagszahlungen an den Erschließungsträger leisten können,scherzte er. Abzuwarten bleibe zudem, was dem gestoppten KfW-Programm für energieeffizientes Bauen nun folgen werde. Er freue sich auf alle Fälle über den Startschuss und sei gespannt, „wie das Bauen hier läuft“.