Die Chorleiterin Tanja Böhler hat den Ton angegeben. Foto: avanti

Zum zweiten Mal hat das Open-Air-Mitsingkonzert des Gesangvereins Benningen sangesfreudige Menschen zum Liedersingen eingeladen.

Auch wenn der diesjährige Sommer bis spät in den September hinein die Sonnenhungrigen verwöhnt hat, war wohl jedem klar, dass bald der Herbst seine Rechte anmelden würde. Doch die Veranstalter des Mitsingkonzerts in Benningen, der Gesangverein, hatten wahrhaft großes Glück: Mit Start des Open-Air-Mitsingkonzertes vor der Gemeindehalle umspielte die Teilnehmenden ein wärmender Kranz von Sonnenstrahlen. In die Mikrofone blies zwar mitunter der Wind, aber freundlich, trocken und fast mild gestaltete sich der späte Nachmittag im Freien.

Der Regen der letzten Tage war vergessen: Anlass genug, sich mit dem Herbstlied „Hejo, spann den Wagen an“ einzusingen, der das rechtzeitige Einholen der Garben vom Feld thematisiert. Chorleiterin Tanja Böhler zeigt ihre Freude bei der Begrüßung darüber, dass der Event nicht ins Wasser fallen musste und gab wie immer den Ton vor. Und schon erschallte das Volkslied im gemeinschaftlichen Stimmenmeer. Apropos Garben: Nicht nur das Wort birgt Interpretationsmöglichkeiten, wie Moderator Fabian Friedl anmerkte. „Wir singen, wie es auf dem Textblatt steht“, riet der Moderator. Doch prompt stolperte Tanja Böhler in die Falle und sang eine andere Version, was freilich zur Belustigung beitrug. Davon gibt es bei den Singtreffen genug: Die betont heitere Grundstimmung und die humorigen Dialoge zwischen Böhler und Friedl dürften ein Teil des Erfolgskonzeptes sein. Denn nur wenige Stühle waren auch bei der zweiten Auflage des Mitsing-Konzerts freigeblieben; zahlreiche Wiederholungstäter outeten sich auf Nachfrage Friedls.

Mit sechs Metern Abstand zur Sängergemeinschaft, die gegenüber von der Bühne platziert wurde, befanden sich die Chorleiterin, Fabian Friedl, der auf der Cajon spielte, und Pianist Harald Siegle auf erhöhter Position. Sie bildeten das Herz des Geschehens, auf das alle blickten. „Singt aus voller Kehle, denn Singen tut gut“, skandierte Böhler und motivierte die Anwesenden, sich frei zu fühlen, der eigenen Gesangsstimme Ausdruck zu verleihen. Wenige Männer, vereinzelt Kinder und viele Frauen befanden sich in dem bunt zusammengewürfelten Chor, der schließlich auch die Stimmen erhob, um Cornelia Froboess´ Ohrwurm „Pack die Badehose ein“ zu singen. Die lichtdurchflutete Stimmung ließ es zu. „Versucht auszustrahlen, dass Euch so warm ist, wie mir hier oben“, lautete der kesse Ratschlag Friedls. Weitere Evergreens und „hundertfach gehörte Songs“, wie Böhler sie im persönlichen Gespräch nannte, „die einfach sicher im Ohr der Singenden sind“, drangen im weiteren Verlauf aus den lautbildenden Kehlen. Die Stücke-Auswahl wurde als Booklet am jeweiligen Sitzplatz ausgelegt und begleitete die Singenden durch das rund zweistündige Freiluft-Konzert.