Blick in die neu konzipierte Dauerausstellung. Foto: Avanti/Ralf Poller

Nach der Corona-Zwangspause ist das Benninger Museum im Adler mit einer neu gestalteten Dauerausstellung wieder geöffnet.

Benningen - Vor rund eineinhalb Jahren hat Judith Szulczynski-Bajorat die Leitung des Benninger Heimatmuseums an der Ludwigsburger Straße übernommen. Dann kam Corona. Untätig waren sie und etliche Helfer deshalb noch lange nicht. Ein richtiger Kraftakt liegt nämlich hinter Szulczynski-Bajorat und jenen Personen, die über Monate hinweg mit vereinten Kräften der Dauerausstellung des Museums im Adler ein neues Gesicht verpasst haben. Am Sonntag nun konnte deren Eröffnung gefeiert werden.

Mehr als 30-jährige Museumsgeschichte

Bürgermeister Klaus Warthon begrüßte die rund 30 Zuhörenden, die bei sonnigem Wetter im Museumshof versammelt waren: „Vor dem Hintergrund der Pandemie hier nun zusammenzustehen und die Dauerausstellung einzuweihen, ist einfach nur toll“, meinte Warthon strahlend und gab einen kurzen Abriss der mittlerweile über 30-jährigen Museumsgeschichte, die von den früheren Leiterinnen Ina Rietzke, Christina Reis und Christina Vollmer wie auch durch die Tatkraft der Mitglieder vom Bund der Heimatkunde bestimmt wurde. Klaus Warthon attestierte dem Haus eine „dauerhafte Attraktivität“. Trotzdem habe es „einer Erneuerung und Erfrischung bedurft“, unterstrich der Gemeindechef.

Interaktive Angebote

An der Überarbeitung der Schau waren auch Freischaffende wie der Werbetechniker Markus Werkmann beteiligt. Dessen Affinität zu IT-Themen habe die Museumsleiterin „unter anderem auch vor dem Verzweifeln bewahrt“, wie Judith Szulczynski-Bajorat ausführte. „Denn es war nicht immer einfach mit der technischen Umsetzung unserer Ideen“. Auch die Marbacher Grafikerin Sybille Wohlfarth hat vielfältige professionelle Spuren in der Ausstellung hinterlassen und dabei eigene Ideen eingebracht. Als großen Mehrwert der Ausstellung ist die Tatsache zu nennen, dass die Besucher vielfach aktiv werden dürfen und die Hände nicht nur brav in der Hosentasche verweilen müssen. Mit Touchscreen-Formaten, einem Magnet-Puzzle, Drehwürfeln, die über Benninger Persönlichkeiten Auskunft geben, und nicht zuletzt mit einem Film über die Benninger Kirbe wird der manchmal auch ambivalente Charme der Vergangenheit greifbar. Einige Exponate zeigen, dass Früheres auch in der Gegenwart Gültigkeit besitzt und vieles sich wiederholt. Bei sogenannten Fühlstationen, die der neuen Dauerausstellung ebenfalls zu einem ansprechenden, zeitgemäßen Auftritt verhelfen, können Objekte und Waren ertastet werden, die beim früher üblichen Wanderhandel eine Rolle spielten und .

Nachbau eines Weinberghäusles

Dank ging bei den Grußworten auch an Harald Entenmann, der in der Coronazwangspause mit Anekdoten und „diversen Geschichten dahinter“ aufwartete, die nun zum Teil in gedruckter Form zu lesen sind. Wolfram Berner versorgte das Museum mit Ausgrabungs-Bildmotiven seines Vaters Jürgen und gab diese zum Abdruck frei. Eigens zu erwähnen ist auch Christoph Schäfer. Der handwerklich geschickte Bauhofmitarbeiter bereicherte das obere Museumsstockwerk mit Regalen, Schränken, Kommoden sowie den Nachbauten eines Weinberghäusles und einer Trockenmauer.

MUSEUM IM ADLER

Sonntags geöffnet
Das Benninger Museum im Adler, Ludwigsburger Straße 9, hat ab sofort wieder sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter ww.museum-im-adler.de.