Gemeinsam auf Punktejagd: Die Murrer Leichtathleten stellen bei den Mannschafts-Meisterschaften im eigenen Stadion auch selbst ein Team. Foto: avanti

Der SGV Murr richtet am 16. Juni die württembergischen Mannschafts-Meisterschaften der Senioren aus. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass dieser Wettkampf stattfindet.

Murr - Ob Werfertag, Kreismeisterschaften oder zuletzt federführend den Volkslauf: Die Leichathleten des SGV Murr sind nicht nur sportlich aktiv, sie richten mit ihrer Abteilung auch regelmäßig Wettkämpfe aus. Und in die Riege dieser Veranstaltungen reihen sich in diesem Jahr erstmals die württembergischen Mannschafts-Meisterschaften der Senioren, die am Samstag, 16. Juni, ab 12 Uhr auf dem Murrer Sportgelände über die Bühne gehen. Dieser Wettkampf wird die besten Teams ab der Altersklasse 30 ermitteln – und er soll im besten Fall dem Mannschaftssport in der Senioren-Leichtathletikszene zu einer Renaissance verhelfen.

„Es ist bestimmt 20 Jahre her, dass wir zuletzt an einem Mannschaftswettkampf dieser Form teilgenommen haben. Und die Meisterschaften selbst sind mehrere Jahre nicht mehr ausgetragen worden“, sagt Leichtathletik-Abteilungsleiter Uwe Funk. Beide Durststrecken werden am 16. Juni enden – denn auch der SGV wird mit einer Mannschaft an den Start gehen.

53 Sportler von drei Vereinen haben sich für die Meisterschaften angemeldet. Sie kommen neben dem SGV Murr (elf Athleten) vom SSV Ulm 1846 (neun) sowie von der LG Rems-Welland aus der Aalener Gegend. Die Leichathletik-Gemeinschaft wird nach jetzigem Stand mit 33 Sportlern von der Partie sein. Ein erster Anmeldeschluss ist zwar verstrichen, weitere Vereine könnten aber noch hinzustoßen. Denn für die Neuauflage der Mannschafts-Meisterschaften gilt: Je mehr Teams dabei sind, desto besser ist es.

Der Modus sieht wie folgt aus: Je nach Altersklasse sind vier bis sieben Disziplinen zu absolvieren. Dazu gehören der 100-, der 800-, und der 3000-Meter-Lauf, der Hoch- und Weitsprung sowie Diskus und das Kugelstoßen. Zusätzlich stellt jede Mannschaft eine 4x100 Meter-Staffel. Jede Disziplin kann von bis zu drei Athleten eines Teams bestritten werden, zwei kommen in die Wertung. Ein Athlet darf bei höchstens drei Disziplinen mitmachen. Es braucht also, je nach Altersklasse, vier bis sechs Athleten, um alle Disziplinen abdecken zu können.

Entscheidend dafür, in welcher Altersklasse gestartet wird, ist das Alter des jüngsten Mannschaftsmitglieds. So wird der SGV Murr in der AK M50 starten, der SSV Ulm 1846 in der AK M40. Und die LG Rems-Welland geht sowohl in der Klasse M30 als auch M50 ins Rennen – bei letzterem wohl gleich mit zwei Mannschaften. Es gewinnt, wer in der Endabrechnung die meisten Punkte hat. Und wer besonders erfolgreich ist, hat theoretisch sogar die Chance, sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren.

So weit denkt beim SGV Murr niemand. Der illustren Leichtathletik-Gruppe geht es eher darum, bei dem Wettkampf „Spaß zu haben, gut durchzukommen und den Tag unbeschadet zu überstehen“, sagt Mirko Huber augenzwinkernd. Er hat das Murrer Team zusammengetrommelt. Die meisten der elf Athleten sind regelmäßig für den SGV aktiv, manch anderer wurde nun eigens zurück ins Boot geholt und wird die Spikes mal wieder aus dem Schrank kramen. „Wir sind froh, dass diese Mannschaft zustande gekommen ist und die Mitstreiter sich gleich von der Freude und dem Enthusiasmus über den Teamwettbewerb haben anstecken lassen“, so Mirko Huber. Die Mannschaft werde ein ungewohntes Gefühl erleben, ist die Leichtathletik sonst doch eine Individualsportart. „Und manch einer startet vielleicht in einer Disziplin, die er sonst weniger betreibt“, so Huber.

Der Wettkampf erlebt in Murr sein Comeback, da mit Jutta Rau-Theodosiou eine SGV-Leichtathletin Seniorenbeauftragte beim Württembergischen Leichtathletik-Verband ist. Der WLV als Veranstalter möchte im Mannschafts-Seniorenbereich etwas bewegen. Da war der Draht zum Ausrichter in Murr also kurz. 20 Helfer aus dem Verein sowie die Kampfrichter vom Leichtathletik-Kreis Ludwigsburg stehen bereit, um die eintägigen Meisterschaften durchzuführen. Gemessen wird mit der Zeitmessanlage des Kreises, womit die Ergebnisse für Bestenlisten Gültigkeit besitzen. Dazu wird der Förderverein der SGV-Abteilung bewirten. Und in den Pausen können sich die Sportler massieren lassen.