Alexandra Funk im Anflug auf den Deutschen Meistertitel im Weitsprung. Foto: privat

Alexandra Funk wird in Villingen-Schwenningen fünfmal Deutsche Meisterin der Transplantierten.

Murr - Seit knapp drei Jahren lebt Alexandra Funk mit einer Spenderniere ihrer Mutter. Vergangenes Jahr nahm die heute 21-jährige Murrerin erstmals an Leichtathletik-Wettkämpfen für Transplantierte teil. Jeweils vier Deutsche und Weltmeistertitel waren die stolze Bilanz der Premierensaison. Kürzlich ging Alexandra Funk nun bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Transplantierten in Villingen-Schwenningen an den Start – und toppte mit fünf Goldmedaillen das Ergebnis von 2017 sogar noch.

Wie schon im Vorjahr gewann die21-Jährige über 100 Meter, im Weit- und Hochsprung sowie im Ballwurf. „Außerdem konnte ich mir dieses Jahr noch den Titel im Kugelstoßen holen“, erzählt Alexandra Funk, die zudem mit ihren Leistungen insgesamt sehr zufrieden war. „Denn das Jahr hatte gesundheitlich nicht so gut angefangen, und ich konnte deshalb nicht oft trainieren.“ Über die 100 Meter war sie in 14,16 Sekunden die Schnellste, den Weitsprung gewann sie mit 4,72 Meter. Im Hochsprung überquerte Alexandra Funk 1,35 Meter, der Ball landete bei 30,50 Meter und die Kugel bei 7,16 Meter.

Doch die sportlichen Leistungen sind bei Wettkämpfen der Transplantierten nur die eine Seite der Medaille. Es geht auch darum, Menschen mit einem ähnlichen Schicksal zu treffen beziehungsweise erneut zu treffen. „Es war schön, das ganze deutsche transdia Sportteam wiederzusehen, mit dem ich die Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr in Malaga bestritten habe“, berichtet Alexandra Funk. „Und es hat auch Spaß gemacht, bei den anderen Sportarten vorbeizuschauen und die Teilnehmer anzufeuern.“ So standen neben Leichtathletik noch Wettkämpfe im Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Badminton, Golf, Radfahren, Petanque und Kegeln auf dem Programm. Ein weiteres Highlight war für Alexandra Funk, „dass wir zum Abschluss noch einmal die 4x 100-Meter-Staffel gelaufen sind, mit der wir bei der Weltmeisterschaft in Malaga vergangenes Jahr Silber geholt haben“.

Internationales Edelmetall wird es für die Murrerin dieses Jahr allerdings nicht geben. Zwar finden im Juni im italienischen Cagliari die Europameisterschaften statt. Doch hier muss Alexandra Funk diesmal passen: „Da werde ich aufgrund meines Biomechanik-Studiums und anstehender Prüfungen leider nicht teilnehmen können“, erklärt die 21-Jährige, die dafür aber schon ein wenig weiter vorausschaut: „Nächstes Jahr werden die Deutschen Meisterschaften in Murr stattfinden. Auf diesen Heim-Wettkampf freue ich mich schon sehr.“ Und auch die Weltmeisterschaften, die 2019 im englischen Newcastle stattfinden werden, hat sie in ihrem Terminkalender eingetragen.