Ein großes Team von Erziehern kümmert sich um die Kinder. Foto: Archiv (avanti)

Die beiden Häuser in Großbottwar und Murr sind als Familienzentren zertifiziert worden.

Murr - Zig Stunden hat das Team von Itzebitz dafür investiert, die Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen. Doch der Einsatz hat sich letztlich gelohnt. Den beiden Häusern des Betreuungsvereins in Großbottwar und Murr wurde nun vom Kultusministerium bescheinigt, dass sie Kinder- und Familienzentren sind.

Ein Titel, mit dem nun aber nicht nur der freie Träger werben kann. Die Kommunen, in denen Itzebitz angesiedelt ist, dürfen ebenfalls auf eine solche Institution vor Ort hinweisen, erklärte Johann Leitner, Geschäftsführer für Verwaltung und Recht, gestern bei einem Pressegespräch. Ein weiterer Vorteil: Man habe dadurch einen Anspruch auf Förderung von bestimmten Projekten, erläuterte Leitner. „Es ist aber noch mehr“, ergänzte Katrin Haberland, pädagogischer Vorstand. Die Kooperationen zwischen verschiedenen Betreuungseinrichtungen könnten forciert, neue Ideen gemeinsam entwickelt, Synergien genutzt werden. „Das geht aber nur, wenn wir ins Gespräch gehen und ein Netzwerk aufbauen“, sagte sie. Wobei Itzebitz schon jetzt um sich herum ein beachtliches Geflecht an Partnern gesponnen hat. So macht man mit der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg sowie ortsansässigen Vereinen und Unternehmen gemeinsame Sache. „Die Kontakte sind über die Jahre aufgebaut worden“, erläuterte Haberland. Zum Beispiel auch zum Musikgarten Murr, der im Haus Kurse anbietet. Die Kids können auch etwas von einer Karateschule und einem Tanzstudio lernen, die ebenfalls Programme für Itzebitz am Start haben.

Susanne Fröhlich, die Hausleiterin in Murr, betonte, dass so etwas immer wichtiger werde. Sie erinnerte daran, dass das Vereinsleben für Familien mit zwei berufstätigen Elternteilen zunehmend schwerer in den Alltag zu integrieren sei. Als Familienzentrum sei man deshalb in der Pflicht, entsprechende Angebote zu schaffen. „Das würden wir auch gerne ausbauen“, sagte Susanne Fröhlich. Sie wolle in dem Zusammenhang auch auf die Turner in Murr zugehen, um dort die Möglichkeiten für eine Kollaboration auszuloten. Wichtig sei jedoch bei all dem, sich an den Bedürfnissen vor Ort zu orientieren, konstatierte Katrin Haberland. Wenn ein Kurs nicht angenommen werde, halte man nicht an ihm fest.

Das gehört zu den Grundprinzipien eines Familienzentrums. Ebenso wie der Anspruch, Kinder individuell zu fördern sowie Familien umfassend zu beraten und zu unterstützen. Entscheidend sind zudem kurze Wege. Um zu einem Kurs zu gelangen, sollte man nicht viele Kilometer im Auto zurücklegen müssen. „In Großbottwar bieten wir zum Beispiel das Reiten an. Das machen die Erzieher mit den Kindern in den Vormittagsstunden“, erklärte Katrin Haberland. Darüber hinaus wird Wert darauf gelegt, dass eine Ganztagesbetreuung den Knotenpunkt für das große Netzwerk drumherum bildet. Und besagte Ganztagsbetreuung gehört bekanntermaßen zum ureigensten Portfolio von Itzebitz. Eltern können ihre Mädchen und Jungs schon um 6 Uhr in die Obhut der Erzieher geben und bei Bedarf erst um 19 Uhr wieder abholen. In diesem Zeitraum besteht die Möglichkeit, die Betreuung flexibel zu buchen. „Die Hauptaufgabe ist, den Eltern gerecht zu werden und sie zu unterstützen“, betonte Katrin Haberland. Darum kümmern sich bei Itzebitz an beiden Standorten zusammen alles in allem mehr als 60 Mitarbeiter. In Murr können bis zu 120 Kinder betreut werden, in Großbottwar sind es 130.