Die Mannschaft des SGV Murr in der Saison 2019/20 (hinten von links): Mike Lederer, Pascal Weiß, Patrick Rößler, Sebastian Kucher, Jannik Schiller, Christian Krauß, Marcel Weiß. Mitte von links: Lorenzo Sorrentino, Gustav Rapp, David Claus, David Werner, Tim Dettling, André Ziegler, Co-Trainer Benedikt Claus, Trainer Marc Reinhardt. Vorne von links: Timm Hauser, Marcel Fischer, Felix Sossalla, Jetlir Gervalla, Kevin Pollich, Michael Winkle, Alexander Kucher, Luca Müller, Tim Gassmann. Es fehlen: Fabian Krauß, Erdal Savun, Timo Schmückle und Leon Gassmann. Foto: privat

Trainer Marc Reinhardt möchte mit dem SGV Murr künftig zwei oder drei verschiedene Systeme im Repertoire haben.

Murr - In der Hinrunde der vergangenen Saison hatte der SGV Murr in der Kreisliga A1 Enz-Murr 30 Punkte geholt und lag auf Platz drei. In der Rückrunde waren es nur noch 13 Punkte und damit der 13. Platz – in der Gesamtwertung rutschte der SGV damit auf Rang sieben ab. „Die Analyse hat schon während der Rückrunde gestartet. Zum einen hatten wir viele Verletzte und beruflich bedingt eine eher geringe Trainingsbeteiligung. Das macht sich bei unserer physischen Spielweise doch ziemlich bemerkbar“, sagt Trainer Marc Reinhardt. Zudem habe die Torgefahr des in der Rückrunde studienbedingt fehlenden Michael Winkle gefehlt. „Das hatte ich im Vorfeld vielleicht etwas unterschätzt“, gibt Reinhardt zu, sagt aber auch: „So schlecht war die Rückrunde gar nicht. Wir hatten auch viel Pech in einzelnen Spielen.“

Als Lehre aus dieser Saison möchte Reinhardt sein Team flexibler machen und „zwei oder drei verschiedene Systeme einstudieren. Wir hatten zuletzt viel mit einer Fünferkette gespielt. Jetzt in der Vorbereitung haben wir es mehr mit Viererkette versucht. Dadurch spielen wir offensiv besser, aber wir fressen noch zu viele Gegentore.“ Möglich sei dies erst dadurch geworden, dass er mehr Innenverteidiger zur Verfügung habe. David Werner und Gustav Rapp sind nach Verletzungen wieder dabei. Zudem können André Ziegler und Erdal Savun diese Position spielen, wobei Letzterer familiär bedingt etwas kürzertreten will. „Und auch der aus der Jugend gekommene Felix Sossalla ist hier eine Option. Dadurch haben wir also jederzeit die Option, auch mal mit drei Innenverteidigern zu spielen“, erklärt Marc Reinhardt.

Als Außenverteidiger sind rechts David Claus und Mike Lederer sowie links die beiden Kucher-Brüder und auch Jugend-Neuzugang Jannik Schiller mögliche Optionen. Letzterer hat Marc Reinhardt im Laufe der Vorbereitung „mit seinem Tempo und seiner Giftigkeit“ überzeugt. „Wobei man aber sagen muss, dass bei unserer Spielweise die Außenspieler normalerweise auf allen Ebenen eingesetzt werden können – ob nun defensiv oder offensiv“, betont der Coach.

Was die schnellen Leute für ein gutes Umschaltspiel betrifft, macht sich Marc Reinhardt keine Sorgen. „Da haben wir einige. Ein Problem haben wir eher auf der Spielmacher-Position. Christian Krauß ist ein Kandidat, aber der spielt eigentlich eher als Zehner hinter den Spitzen. Wir tun uns recht schwer, wenn der Gegner tief steht. Da fehlt es uns etwas an Kreativität“, moniert Reinhardt. „Eventuell sind Jetlir Gervalla und Felix Sossalla zwei Kandidaten, die diese Position einnehmen können.“ Doch werden offensiv die Umschaltsituationen wohl eher die Stärke des SGV Murr sein.

Im Sturm kehrt Michael Winkle wieder zurück, was Marc Reinhardt natürlich sehr freut. „Aber auch Pascal und Marcel Weiß bringen viel Offensivqualität mit“, sagt der Coach und verweist zudem auf einen weiteren Stürmer, dem er viel zutraut: „Von Luca Müller verspreche ich mir einiges. Er hat ein Angebot aus der Bezirksliga abgelehnt, was ich für sinnvoll halte. Ich denke, dass es für seine Entwicklung gut ist, mindestens noch ein Jahr in der Kreisliga A zu spielen.“

Insgesamt hat sich der Kader der Murrer also nicht sehr verändert, ist durch die Rückkehrer – sei es nach Verletzung oder studienbedingter Abwesenheit – und die Zugänge aus der eigenen Jugend aber breiter aufgestellt.

Mit der Vorbereitung ist Marc Reinhardt bislang sehr zufrieden: „Die Fitness stimmt, die Trainingsbeteiligung auch, wir haben keine größeren Verletzungen.“ Freude kommt beim SGV-Coach auch beim Blick auf den Spielplan auf. Dem Auftakt gegen den TV Aldingen II folgen fünf Derbys in Serie. „Das ist super, dass wir so viele Mannschaften aus dem Umkreis in der Liga haben. Wenn jetzt der VfR Großbottwar noch dabei wäre, das wäre die Krönung gewesen.“ Und als ob eine höhere Macht diesen Satz erhört hätte, trifft der SGV Murr in der ersten Runde des Bezirkspokals auf den VfR.