Die Winter-Bedingungen sind das Alleinstellungsmerkmal vom Dirty Race. Foto: Archiv (avanti)

Beim Dirty Race geht am Samstag der Hawaii-Ironman-Sieger Sebastian Kienle an den Start.

Murr - Fünf Jahre sind vergangen, seit Sebastian Kienle aus Mühlacker zuletzt beim Dirty Race in Murr an den Start gegangen ist. Seitdem hat der Profitriathlet viel erlebt: 2014 gewann er den legendären Hawaii-Ironman, von TV-Zuschauern wurde er auf Platz drei der beliebtesten deutschen Sportler gewählt – nur Dirk Nowitzki und Manuel Neuer landeten vor ihm. Zudem gewann Kienle die World und die European Championship im Ironman. Am Samstag kehrt der 33-Jährige nun zurück. Um 13.30 Uhr ist er in Murr wieder Teil des Teilnehmerfelds beim Dirty Race. Damit geht hier nicht nur ein Weltklasseathlet an den Start, sondern auch der Rekordsieger dieses Cross-Duathlons: Immerhin entschied Kienle das Dirty Race bereits 2007, 2008 und 2013 für sich.

Die 17. Dirty-Race-Auflage verspricht also eine besondere zu werden. Auch Organisator Achim Seiter sprüht nur so vor Vorfreude: „Für uns ist es natürlich geil, dass Sebbi wieder mit dabei ist. Er ist zu dieser Jahreszeit ja sonst oft im Trainingslager, diesmal hat es zeitlich aber gepasst.“ Schon als Teenager sei Kienle beim Dirty Race dabei gewesen, damals als noch weitgehend unbekannter Sportler. „Ich erinnere mich, dass er sich hier beim Rennen einmal verfahren hat und deshalb stinksauer war“, sagt Achim Seiter lachend.

Klar, dass Kienle am Samstag als Favorit gilt. „Doch was ist bei uns schon normal?“, schränkt Seiter ein. Immerhin spiele die technische Komponente auf der Strecke durch Matsch und manchmal Schnee immer eine Rolle. „Nils Frommhold war auch zweimal als Favorit hier, beide Male ging etwas kaputt. Es ist sein Makel, das Dirty Race nie gewonnen zu haben“, meint Seiter schmunzelnd. Und an Konkurrenz dürfte es Sebastian Kienle nicht mangeln. So sind auch der Profitriathlet Andi Böcherer (TriTeam Kaiserstuhl), Sieger von 2016, sowie Titelverteidiger Malte Plappert (Tri-Team Heuchelberg) wieder dabei.

Vier Kilometer laufen, 15 Kilometer mit dem Mountainbike durch unwegsames Gelände fahren, und nochmal vier Kilometer laufen: Die Strecke beim Dirty Race hat es in sich. Zumal es an der Obstanlage wieder steil den Berg hinauf und hinunter geht. Zuschauer können das bei einem wärmenden Glühwein verfolgen. Der interessanteste Teil der Strecke ist dabei nur wenige hundert Meter vom Start- und Zielbereich am Sportplatz entfernt.

Zu sehen sein wird dann auch wieder Kathi Wolff (Tri-Team Heuchelberg), die im vergangenen Jahr die erste deutsche Meisterschaft im Cross-Duathlon gewann. Zuvor hatte sie bei ihrer ersten Teilnahme prompt auch die Frauen-Konkurrenz beim Dirty Race für sich entschieden.

„Wir freuen uns auf Samstag, das Dirty Race ist ja eine Art Familientreffen“, blickt Achim Seiter voraus. Nach den jüngsten Regenfällen dürfte die Strecke – wenn diesmal wohl auch nicht schneebedeckt – besonders herausfordernd sein. 270 Sportler, davon 36 Staffeln, haben sich angemeldet. „Dieser Wert ist okay“, so Seiter. Auch in den Vorjahren waren zwischen 250 und 300 Sportler angetreten. Viel mehr wären für die Veranstalter auch nicht stemmbar.