Gefährlich oder nicht? Radfahrer sollten auf jeden Fall gut aufpassen. Foto: Oliver von Schaewen

Ein Facebook-Nutzer fordert nach Tod eines Radlers Maßnahmen, die Verwaltung ist jedoch zurückhaltend. Zusätzliche Tempolimits werden nicht als notwendig erachtet.

Murr - Die Murrer Verwaltung sieht nach dem Unfalltod eines 77-jährigen Radfahrers bis auf Weiteres keinen Anlass, an der Kreuzung der K 1609 nach Höpfigheim mit der Straße Im Schlat aus Richtung Ortsmitte etwas zu verändern. Ein Facebook-Nutzer unserer Zeitung hatte die Stelle als gefährlich bezeichnet: „Die Fahrradwege, die direkt hinter der Tennishalle führen, sind nach der Rechtskurve schon etwas gefährlich, wenn der Fahrradfahrer oder auch der Autofahrer nicht aufpasst“, schreibt er und bemängelt, dass es kein Schild „Achtung, Radfahrer kreuzt“ und keine zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzung gebe. Ein Zaun sei zudem hoch: „Man sieht nicht, ob jemand kommt.“

Vom tödlichen Unfall liege noch kein Abschlussbericht vor, sagt der Murrer Kämmerer Albrecht Keppler. „Es ist immer tragisch, wenn solch ein Unfall passiert.“ Allerdings müsse ein Radfahrer an der Stelle die Vorfahrt achten. Die Polizei hatte berichtet, dass der 77-Jährige wohl ohne zu bremsen über die Kreisstraße gefahren ist. „Man muss abbremsen, so wie an jeder anderen Kreuzung auch“, sagt Keppler, der die Stelle aus Richtung Steinheim für Radfahrer als gut einsehbar einstuft. Er halte zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Kreisstraße 1609 für nicht erforderlich: „Den Autofahrern eine Pflicht aufzulasten, würde bedeuten, das Pferd von der falschen Seite aus aufzuzäumen.“

Keppler, der als Murrer die Strecke selbst sehr oft mit dem Fahrrad befährt, räumt ein, dass Radfahrer aus Richtung Pleidelsheim die Kreisstraße schlecht einsehen können, wenn der Mais hoch steht. „Aber der Landwirt hat von sich aus reagiert und eine Sichtecke abgemäht.“ Grundsätzlich gelte, dass sich alle Verkehrsteilnehmer verantwortungsbewusst verhalten sollten.