Die Mitarbeiter der Murrer Verwaltung und die Bauleute feiern das Richtfest mit einer Hocketse. Foto: Oliver von Schaewen

Pünktlich nach dreieinhalb Monaten Bauzeit feiern die Beteiligten das Richtfest.

Murr - Läuft alles weiter nach Plan, kann das neue Murrer Jugendhaus Anfang 2020 in Betrieb gehen. Das hat der Bürgermeister Torsten Bartzsch beim Richtfest am Freitag mitgeteilt. Das Ortsoberhaupt zeigte sich sehr zufrieden über den Baufortschritt nach dreieinhalb Monaten. Im März hatte der Spatenstich des 2,5 Millionen Euro teuren Projekts stattgefunden. Im Beisein der am Bau Beteiligten und vieler Gemeinderäte lud Bartzsch die Gäste ein, das Gebäude von innen und außen in Augenschein zu nehmen und das bisher erfolgreiche Miteinander bei einer Hocketse an Ort und Stelle zu feiern.Die Gemeinde hatte vor drei Jahren beschlossen, das neue Jugendhaus zu bauen. Enge am bisherigen Standort am Kirchplatz schränkt das Miteinander im Jugendhaus Magnet ein. „Wir wollen super Rahmenbedingungen schaffen – und wenn man das Gebäude hier sieht, wird es uns gelingen“, versprach Torsten Bartzsch in seiner Ansprache.

Schon im Rohbau zeichnet sich ein großzügiges Raumangebot ab. „Wir wollen uns so ausrichten, dass alle Kinder und Jugendliche im Jugendhaus einen Anlaufpunkt finden“, sagte der Bürgermeister, der von „gut investiertem Geld“ sprach. Er lobte darüber hinaus Architekt Albrecht Scheible vom Fellbacher Büro D’Inka Scheible Hoffmann Lewald und die Firmen, die mit großem Engagement bei der Sache gewesen seien, „alles lief Hand in Hand“. Scheible wiederum führte in das Raumprogramm ein, das unter anderem mit einem großen Saal Bewegungsmöglichkeiten biete, aber auch Räume, in denen sich die Jugendlichen etwa zum Musikhören oder für die Beratung durch die Sozialarbeiter zurückziehen können.

Nicht ganz so reibungslos war es in der Genehmigungsphase zugegangen. Torsten Bartzsch erinnerte daran, dass die Verwaltung die Bedenken der Anwohner wegen Lärmproblemen, die Vorgaben des Hochwasserschutzes und die Sorge um den Wegfall von Parkplätzen aufgegriffen habe. So gebe es durch eine größere Asphaltfläche in Richtung Steinheim jetzt nicht weniger Parkplätze als vorher.

Einig sei man sich im Murrer Gemeinderat, dass das neue Jugendhaus mehr Personal brauche, wenn es in Betrieb geht, erklärte Torsten Bartzsch weiter. Bisher sind der Leiter Ulrich Harsch und seine Kollegin Cordula Kraft tätig. Es gibt noch eine Stelle im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), die im Herbst neu besetzt werden soll. „Wir suchen derzeit jemanden“, informierte der Bürgermeister.Froh über die neue Perspektive ist der Jugendhausleiter Ulrich Harsch, der seit 1999 für die Gemeinde tätig ist. „Das Haus bietet viele Möglichkeiten“, sagte er und kündigte an, die Jugendarbeit für Projekte und Kooperationen mit Vereinen, der Grundschule und den Kirchengemeinden zu öffnen. „Wir wollen aber keine Konkurrenz darstellen – wenn ein Jugendlicher in einem Verein mitmacht, ist das für ihn eine gute Sache.“ Trotzdem dürften alle kommen: etwa zu Spiel- und Sporttagen, ähnlich dem Actionparcours, der im März in der Sporthalle stattgefunden habe. Auch könnten Vereine ihre Versammlungen und Veranstaltungen im Jugendhaus durchführen – und es gebe einen Raum, der sich für Geburtstagsfeiern eigne.