Die erneuten Bauarbeiten werden voraussichtlich vom 2. bis zum 6. Oktober stattfinden. Foto: Werner Kuhnle

Der Kreisverkehr an der Bietigheimer Straße muss Anfang Oktober nochmals voll gesperrt werden.

Murr - Am Kreisverkehr bei der Bergkelter in Murr geht es schon seit Weihnachten im wahrsten Sinne des Wortes rund, zum abschließenden Glück fehlten bislang nur noch die Fahrbahnmarkierungen und einige Schilder. Die Markierungen sollten eigentlich im Juni aufgebracht werden. Weil die beauftragte Firma jedoch keine Zeit hatte, wurden die Markierungsarbeiten auf August verschoben. Doch auch daraus wird nichts, wie die Gemeinde kürzlich in einer Pressemitteilung bekannt gab. Der Grund: Die Straße muss nochmals aufgerissen werden.

Wie das kommt? Pfusch am Bau ist wohl der treffende Ausdruck. Bei der Kontrollprüfung des Verbandsbauamtes sind Mängel an der Deckschicht und teilweise auch an der Tragschicht festgestellt worden, heißt es vonseiten der Gemeinde.

Und zwar derart gravierende Mängel, dass der Kreisel noch einmal zur Baustelle werden muss. Die geplanten Markierungsarbeiten wurden daher kurzfristig abgesagt. „Es hat ja keinen Sinn, die Markierung zu machen und dann wieder alles rauszureißen“, konstatiert der Murrer Kämmerer Albrecht Keppler.

Jürgen Ruoff, Leiter des Verbandsbauamtes, erklärt, dass eine Kontrollprüfung wie diese immer stattfinde, wenn ein Projekt abgeschlossen sei. Im aktuellen Fall habe man allerdings feststellen müssen, dass man den Kreisel so nicht belassen kann. „Da geht es unter anderem um die Verdichtung und das Mischwerk“, erklärt Ruoff. Das habe auch ein unabhängiger Gutachter festgestellt.

Die Firma, die den Kreisverkehr gebaut hat, muss nun also nochmals ran. „Das muss ausgefräst und saniert werden“, erklärt Jürgen Ruoff. Das wird voraussichtlich fünf Tage dauern, in denen der Kreisverkehr an der Bietigheimer Straße dann auch voll gesperrt werden muss. Weil die Firma erst im Oktober wieder Zeit hat, ist als Zeitraum die Tage rund um den Feiertag geplant – von Mittwoch, 2. Oktober, bis Sonntag, 6. Oktober. Im Rahmen dieser Vollsperrung werde dann auch die Markierung und endgültige Beschilderung mit auf- und angebracht, teilt die Verwaltung in ihrem Schreiben mit.

Kosten wird die Aktion die Gemeinde nichts. „Das ist eine Frage der Gewährleistung. Die Arbeiten wurden nicht ordnungsgemäß ausgeführt“, erläutert Albrecht Keppler. Damit sei die Firma verpflichtet, den Asphalt entsprechend auszutauschen – und zwar ohne Kosten für die Gemeinde. Die Firma habe das auch ohne Diskussion eingesehen, fügt Jürgen Ruoff an.

Dennoch: „Natürlich ist das Ganze ärgerlich“, findet Keppler. „Diese Baustelle an einer ganz zentralen Stelle im Ort hätten wir liebend gern schon abgeschlossen.“ Zumal man sich ja bereits auf der Zielgeraden wähnte.

Der Kreisverkehr an der Bergkelter sei übrigens trotz der Mängel gefahrlos zu befahren, so der Verbandsbauamtsleiter auf Nachfrage. „Das ist kein Problem. Aber man sollte nicht den Winter drüber gehen lassen.“

Seitens der Firma Lukas Gläser, die den Kreisel gebaut hat, gab es auf Nachfrage keine Stellungnahme.