Boris Seitz hat mit seiner Familie 2010 ein brach liegendes Grundstück in Mundelsheim gekauft. Foto: Julia Amrhein

Der Bürgermeister-Kandidat Boris Seitz ist gebürtiger Mundelsheimer und lebt mit seiner Familie im Ortskern.

Mundelsheim - Eigentlich wollte Boris Seitz für den Termin in die Weinberge fahren: „Aber da läuft gerade die Lese und wir wären bestimmt nur im Weg.“ Aus dem Garten des 34-Jährigen im Ortskern von Mundelsheim hat man die Steillagen aber ebenfalls im Blick: „Und ich bin einfach auch gerne zuhause.“ Dieses Zuhause teilt sich Boris Seitz mit seiner Ehefrau und der siebenjährigen Tochter. Die Familie hatte das unbebaute Grundstück 2010 von der Gemeinde gekauft: „Wir waren also aktiv bei der Ortskernsanierung dabei.“

Besonders gefällt es Boris Seitz, dass er aus der Haustür heraus „zu Fuß überall hin kommt“. Bäcker, Postladen, Apotheke . .  . aus seiner Sicht hat Mundelsheim bereits heute viel zu bieten. Allerdings fehle ein Ort für Veranstaltungen, wie es einst die Neckarmühle gewesen sei. Aber Klagen ist eigentlich nicht der Stil von Boris Seitz: „Wenn jeder nur bruddelt, passiert nichts.“ Er sei ein Mensch, der anpacken kann. Nicht nur als Handwerker, wovon ein selbst gebautes Becken im Garten zeugt, sondern auch im Rathaus, betont Seitz: „Ich gebe Vollgas, bis ein positives Ergebnis erreicht wird.“ Das könne anstrengend sein, aber ihm gehe es um das Wohl der Bürger. Was das „tägliche Brot“ als Bürgermeister angeht, sieht er sich gewappnet. Er leite schon jetzt Teams und sei mit den Behörden und Ämtern durch seine aktuelle Arbeit bei der Rentenversicherung bereits vertraut.

Dort tritt er aktuell etwas kürzer. „Der Wahlkampf ist sehr zeitintensiv“, erklärt Boris Seitz. Daher habe er seine Arbeitszeit gekürzt, um sich diesem widmen zu können. Etwa beim Verteilen von Flyern und beim Klingeln an Haustüren: „Ich bin da eher altmodisch.“ Er suche das Gespräch mit den Bürgern. Einige davon dürften den gebürtigen Mundelsheimer schon kennen. Doch könnte das auch ein Nachteil sein? „Ich denke nicht. Ich bin jetzt lange genug Beamter und weiß, was Recht und Unrecht ist.“ Er könne private Kontakte durchaus vom Amt trennen: „Da ist eine offene Kommunikation wichtig.“

Daher beziehe er auch klar Stellung zu Themen im Ort: „Das Freibad muss immer bleiben.“ Er erinnere sich gut daran, wie er als Kind oft dorthin geradelt und erst am Abend heimgekommen sei: „Wieso sollte das nicht so bleiben?“ Und auch das Ehrenamt und der große Zusammenhalt in Mundelsheim müssten weiter erhalten und unterstützt werden: „Die Vereine leisten phänomenale Jugendarbeit.“ Er selbst sei als Kind etwa immer bei der CVJM-Dorffreizeit mit von der Partie gewesen: „Und jetzt bringe ich selbst meine Tochter hoch.“ Er habe in Mundelsheim nie etwas vermisst, daher sei auch ein Umzug nie in Frage gekommen. „Ich wohne hier und ich bleibe hier.“ Sollte er die Wahl am 14. Oktober für sich entscheiden, würde er gerne bis zu vier Amtszeiten Schultes von Mundelsheim bleiben – eben bis zur Altersgrenze: „Das Bürgermeister-Amt ist für mich kein Sprungbrett.“ Vielmehr sei es sein nächster Schritt, um die Gemeinde zu unterstützen. Und so war es für Seitz auch keine Frage, welchen Wein er sich für den Termin aussucht: „Natürlich einer hier aus dem Ort. Das wäre sonst ja ein Witz.“ Er selbst hätte sich für einen „Trollinger mit Lemberg“ entschieden, allerdings trinke er am Nachmittag noch keinen Alkohol: „Die Hauptsache ist es, den eigenen Ort und die Erzeuger zu unterstützen. Was dann genau ins Glas kommt, ist Geschmackssache.“