Die Bietigheimer (rot) und die Lemgoer haben sich einen heißen Kampf geliefert. Foto:  

Der Zweitligist bezwingt den klassenhöheren TBV Lemgo Lippe.

Mundelsheim - Einen wahren Handball-Krimi erlebten die Zuschauer am Freitagabend in der Mundelsheimer Käsberghalle. Im Rahmen des Esslinger Marktplatzturnieres trafen Zweitligist SG BBM Bietigheim und Bundesligist TBV Lemgo Lippe aufeinander. In einer Begegnung auf Augenhöhe wechselte die Führung dabei mehrfach. Nachdem zunächst die Lemgoer knapp vorne lagen, bestimmten in den zweiten 15 Minuten dann die Bietigheimer die Begegnung. Dabei gelangen ihnen sehenswerte Treffer wie das 6:5 durch Jonas Link, der TBV-Keeper Peter Johannesson überlupfte. Kurz darauf war Michael Kraus mit einem Tempogegenstoß zum 7:5 erfolgreich. Trotz engagierter Leistung gelang es den Bietigheimern nicht, sich deutlicher abzusetzen. So kam Lemgo kurz vor der Halbzeit zum 11:11 heran.

Nach dem Seitenwechsel erwischte der Erstligist den besseren Start und ging in Führung, zudem vergab der Kleinbottwarer Christian Schäfer einen Siebenmeter für die Bietigheimer. Der Bundesliga-Absteiger gab jedoch keineswegs auf, somit entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch. Die Zuschauer auf der voll besetzten Tribüne gingen voll mit und bejubelten die Treffer der SG, die zahlreiche Anhänger mit nach Mundelsheim gebracht hatte. Beim Stand von 25:24 hatte der Zweitligist eine Minute vor Schluss den Sieg in greifbarer Nähe. Allerdings ließen sie es auf ein Zeitspiel ankommen – und das ging schief. Der Ball ging an Lemgo. Tatsächlich gelang dem Bundesligisten fünf Sekunden vor der Schlusssirene der Ausgleich zum 25:25. So musste der Sieger im Siebenmeterwerfen ermittelt werden. Am Ende hatten die Bietigheimer das bessere Ende auf ihrer Seite, sie gewannen das Siebenmeterwerfen mit 7:6.

„Für die frühe Phase der Vorbereitung war das ein sehr gutes Spiel. Wir haben viel Einsatz gezeigt und gerade in der Abwehr hat die Abstimmung gestimmt“, fand Christian Schäfer. Auch sein Trainer Hannes Jón Jónsson war mit dem Auftritt seines Teams zufrieden: „Die Einstellung war sehr gut, wir haben schöne Tore gemacht. Allerdings hätten wir das Spiel in der regulären Spielzeit für uns entscheiden müssen. Wichtig war, dass sich niemand verletzt hat.“ Lemgos Trainer Florian Kehrmann bedauerte die knappe Niederlage seiner Mannschaft: „Das war ein Kampfspiel. Leider haben wir derzeit personelle Probleme und gehen gerade auf den letzten Rillen.“

Im Vorspiel waren der TV Mundelsheim und der SKV Oberstenfeld aufeinander getroffen. Diese Begegnung verlief deutlich weniger spannend. Die personell sehr dezimierten Mundelsheimer hatten gegen den klassenhöheren SKV Oberstenfeld von Beginn an keine Chance. Bereits zur Halbzeit lag der TVM mit 8:23 zurück. Zu oft machten es die Mundelsheimern dem Gegner zu einfach, zu Toren zu kommen. Nach dem Seitenwechsel zog Oberstenfeld sogar auf 25 Tore zum 39:14 (50.) davon. In den letzten zehn Spielminuten probierten die Oberstenfelder dann noch einiges aus, inklusive siebtem Feldspieler statt Torhüter. Das klappte nicht zur Zufriedenheit des Trainers. So konnte Mundelsheim noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Am Ende hieß es 19:40.

„Das war eine deftige Niederlage. Wir haben uns zu viele technische Fehler geleistet. Allerdings haben uns einige wichtige Akteure gefehlt“, so Mundelsheims Co-Trainer Philipp Tschürtz. „Der TVM war stark dezimiert. Normalerweise wäre kein so krasser Klassenunterschied zu spüren gewesen“, betonte auch Oberstenfelds Coach Michael Walter. „Meine Mannschaft hat aber eine super Leistung gezeigt. Sie ist Tempo gegangen und hat viele Tore gemacht“, lobte er.