Der Ortsverband hat nicht genug Kandidaten gefunden. Langjährige Räte von FBW und FWV nehmen Hut.
Mundelsheim - Es ist ein Paradox: Während die CDU in Mundelsheim bei der Bundestagswahl mit einem Stimmenanteil von 47,4 Prozent weit vor den Mitbewerbern landete, wird es ab 2019 keinen Vertreter mehr im Gemeinderat geben. Michael Wolf, CDU-Gemeinderat und Vorsitzender des Ortsverbandes, stellt sich für das Gremium nicht mehr zu Wahl sondern wird für den Kreistag kandidieren: „Und wir haben nicht genügend Leute, um eine CDU-Liste für die Kommunalwahl aufzustellen. Uns fehlt eine dritte Person.“ Das ist die Mindestanzahl für eine Liste.
Der CDU-Ortsverband habe durchaus Versuche angestellt, Kandidaten für die Wahl zu gewinnen, führte Michael Wolf aus: „Wir haben tatsächlich eine Reihe von Leuten angesprochen, aber das hat auch nicht funktioniert.“ Gerne hätte die CDU auch Jüngere für sich gewonnen, allerdings fehle hier der Zugang. Hinzu kommt, dass der Ortsverband zwar an sich existiere und auch Mitglieder habe, viele davon seien aber quasi „Karteileichen“, so Wolf. Einige Personen wohnten beispielsweise gar nicht mehr in Mundelsheim oder engagieren sich bereits auf anderen politischen Ebenen: „Wir sind quasi nicht handlungsfähig.“ Eine bedauerliche Situation für Wolf, auch im Anbetracht der Bundestagswahl: „Es gibt wohl durchaus viele Unterstützer, aber niemand ist bereit sich zu engagieren.“
Anders sieht es bei der FBW aus: Zwar verabschiedet sich Bruno Freihofer nach mehr als 20 Jahren im Gemeinderat, doch sein Listenplatz bleibt nicht leer, berichtet Andreas Link: „Wir haben zwölf Kandidaten und sogar noch einen Ersatzkandidaten.“ Er hofft bei der Wahl, auf jeden Fall die jetzigen fünf Platze zu halten. Franziska Link, Sonja Schult, Dirk Breisig und Link selbst stellen sich auch wieder zur Wahl, um ihr Mandat weiterzuführen. Was für Andreas Link neben dieser Tatsache erfreulich ist, ist, „dass es große Bereitschaft zu Kandidatur unter den Jungen gegeben hat“. Er sieht das als Zeichen, dass ein Bewusstsein in der Bevölkerung entstanden ist, wie wichtig das Engagement für die eigene Gemeinde geworden ist.
Eine Aussage, die Regine Zimmermann von der FWV wohl unterschreiben würde. Sie war ebenfalls seit mehr als 20 Jahren Mitglied im Gremium, Stimmkönigin ihrer Fraktion und einer der Stellvertreter des Bürgermeisters – nimmt aber jetzt den Hut und tritt nicht erneut an: „Ich mache den Weg für junges Blut frei.“ Tatsächlich wächst die Liste der FWV nun im Vergleich zu 2014 um zwei Kandidaten auf neun Personen an. Die aktuellen Räte Thomas Kizler sowie Jürgen Stahl bleiben weiter dabei.
Dasselbe gilt auch für die drei Gemeinderäte der BWV, wie Andreas Veigel bestätigt: „Wir treten alle wieder zur Wahl an.“ Im Laufe der Woche wird die Wählervereinigung dann auch ihre komplette Liste für die Kommunalwahl am 26. Mai aufstellen.