Die Diskussionen um den Steinbruch ebben nicht ab. Ein großes Thema ist derzeit die Wiederauffüllung der Flächen. Foto: Werner Kuhnle

Wie sehr das Verhältnis zwischen der Stadt Marbach und dem Steinbruch-Unternehmen Klöpfer angespannt ist, zeigt die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik des Marbacher Gemeinderats.

Marbach - Wie verhärtet die Fronten zwischen dem Rielingshäuser Steinbruchbetreiber Klöpfer und den politischen Verantwortungsträgern in Marbach mittlerweile sind, zeigte sich bei der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik am Donnerstag. Hier sollte das Gremium über ein eher profan erscheinendes Anliegen entscheiden: die Installation einer etwa neun Meter hohen so genannten Kammerfilterpresse, über die, angedockt an eine bestehende Anlage zur Gewinnung von Sanden, ein weiterer Feststoff generiert werden könnte.

Die Runde verweigerte aber ihre Zustimmung für das Projekt. Man wollte nichts beschließen, ohne zuvor die mit dem ganzen Vorhaben verbundenen neuen Pläne zur Rekultivierung des Steinbruchs gesehen zu haben. Selbst die Ankündigung von Benjamin Hoffmann, Technischer Leiter Schotterwerke bei Klöpfer, die Dokumente quasi umgehend digital zuzusenden, reichte den Räten nicht. Man wolle die Papiere direkt vom Landratsamt Ludwigsburg bekommen, um auch etwaige Anmerkungen lesen zu können, erklärte Jochen Biesinger von der CDU. Er begründete diesen Weg mit einem gewissen Misstrauen, das sich über die Jahre aufgebaut habe, weil bestimmte Zusagen von Klöpfer nicht eingehalten worden seien.

Letzteres war ein Punkt, der auch Jürgen Waser von den Grünen umtrieb. Er erinnerte daran, dass die Verlegung des Vorbrechers vom alten in den neuen Teil des Steinbruchs seit der letzten genehmigten Erweiterung des Steinbruchs vor 16 Jahren im Grunde eine Pflichtaufgabe sei. Bis dato sei das allerdings nicht passiert. Waser witterte zudem Kalkül dahinter, dass die neue Kammerfilterpresse westlich der Gemeindeverbindungsstraße errichtet werden soll, wo momentan auch schon der Vorbrecher aufgebaut ist. „Ich habe die Bedenken, dass man das extra dorthin gestellt hat, damit man künftig sagen kann: wir können hier nicht auffüllen, weil ja eine neue Anlage im Weg ist“, sagte der Grünen-Rat. Es sei zudem Anfang der 2000er-Jahre für die Erweiterung des Steinbruchs geworben worden, indem argumentiert wurde, dass man dann mit der Rekultivierung weiterkomme, wenn der Vorbrecher verlegt werden könne, ergänzte Jochen Biesinger.

Benjamin Hoffmann erwiderte im Hinblick auf die angesprochene Rekultivierung, dass 90 Prozent der Fläche westlich der Verbindungsstraße aufgefüllt werden könne, wenn der Vorbrecher versetzt würde. „Das war auch eine Frage, die die Genehmigungsbehörde gestellt hat“, sagte er. Man habe deshalb entsprechende Antragsergänzungen eingereicht und das Signal vom Landratsamt Ludwigsburg erhalten, dass die Rekultivierungsplanung angenommen wird. Doch diese Aussage reichte dem Gremium eben nicht. „Man sollte die neu eingereichten Pläne zur Rekultivierung kennen, bevor man dieser Anlage nun zustimmt“, sagte Ernst Morlock von der SPD – sodass die Verwaltung sich nun um das Dokument bemühen wird, um es am Montag dem Ortschaftsrat vorlegen zu können, wo das Ganze ebenfalls auf der Tagesordnung steht.

Was die Verlegung des Vorbrechers anbelangt, ließ Hoffmann durchblicken, dass diese Großinvestition eng mit der gewünschten, nochmaligen Erweiterung des Steinbruchs verknüpft ist. Man brauche erst Planungssicherheit, betonte der Klöpfer-Vertreter und erinnerte an das Verfahren, das nun beim Planungsausschuss des Verbands Region initiiert wurde, an dessen Ende die Ausweisung einer Expansionsfläche stehen könnte.