Auf den gewohnten Gang in die Fußgängerzone müssen die Marbacher Marktbesucher für einige Zeit verzichten. Foto: (Archiv) Werner Kuhnle

Weil die Marbacher Fußgängerzone saniert wird, müssen die Stände die Innenstadt verlassen. Allerdings soll die nun verabschiedete Lösung nicht in Stein gemeißelt sein.

Marbach - Man hat sich intensiv mit den Beschickern ausgetauscht, die v erschiedenen Optionen unter die Lupe genommen – und nun eine Lösung festgezurrt. Der Gemeinderat hat sich am Donnerstag dafür entschieden, den Mittwochsmarkt ab Frühjahr 2022 zum Kelterplatz und dem Norma-Parkplatz zu verlegen. Der große Markt am Samstag wird seine Zelte indes schon im Oktober vor der Stadionhalle aufschlagen. Die Verlagerungen hängen damit zusammen, dass die Fußgängerzone, wo die Stände eigentlich aufgebaut werden, nach den Sommerferien generalsaniert wird.

Im Januar wird neu überlegt

Die stellvertretende Ordnungsamtsleiterin Christine Schläfle strich allerdings heraus, dass der Umzug zur Stadionhalle quasi unter Vorbehalt vonstatten gehen wird. Im Januar soll Tabula rasa gemacht und überlegt werden, ob diese Option wirklich das Maß aller Dinge ist oder man nicht vielleicht eine andere Karte spielen sollte. Schläfle erinnerte daran, dass es eine Alternative gebe: Die Beschicker des Samstagsmarkts könnten ihre Waren auch verteilt über den Volksbank-Parkplatz, die Uhlandstraße und den Pausenhof der Uhlandschule feilbieten. „Das wäre durchaus möglich und machbar, und wir hätten den Vorteil der Nähe zur Kernstadt“, sagte Schläfle. Allerdings ist diese Variante wohl zunächst blockiert, weil in dem Bereich wegen der geplanten Nahwärmeleitung vom Schulzentrum zur Altstadt noch mit schwerem Gerät gearbeitet werden muss. Im Moment habe man gar keine andere Wahl, als den Samstagsmarkt bei der Stadionhalle anzusiedeln, konstatierte deshalb auch Barbara Eßlinger von den Grünen.

Auch die Innenstadt im Blick

Grundsätzlich würde ihre Fraktion aber schon eine zentrumsnahe Variante bevorzugen. „Es geht nicht nur um den Markt alleine, es geht auch um die Innenstadt“, betonte sie. Auf die Symbiose zwischen Ständen einerseits und Geschäften sowie Gastronomie in der City andererseits, die sich im Idealfall gegenseitig Kunden zuschanzen, wies auch Dr. Michael Herzog von den Freien Wählern hin. Insofern wäre auch aus seiner Sicht das Areal rund um die Volksbank an und für sich das geeignetere Ausweichquartier. Aber aktuell habe man keine andere Wahl, und die Beschicker selbst hätten Vorbehalte gegen diese Lösung, unter anderem, weil das Rangieren dort anspruchsvoller sei. Alles in allem könne man das Vorgehen nun mittragen, es müsse aber gesichert sein, dass beim Resümee im Januar, wenn es um die abschließende Entscheidung geht, die Händler und Wirte aus der Innenstadt „gleichberechtigt mit den Marktbeschickern gehört werden“.

Citymanagerin soll Ideen liefern

Ähnlich dachte Ernst Morlock von der SPD. Die Lösung bei der Volksbank wäre für die Händler aus der City besser, aber zum jetzigen Zeitpunkt sei die Verlagerung des Marktgeschehens am Samstag zur Stadionhalle alternativlos. Hendrik Lüdke (PULS) hätte es sogar am liebsten gesehen, wenn die Stände selbst während der Sanierung in der Altstadt geblieben wären, was aber angesichts des Bauablaufs in der Fußgängerzone nicht funktioniere. Und da es der Wille der Beschicker sei, zur Stadionhalle zu ziehen, könne man dagegen nichts einwenden. Zumal der Standort von Bewohnern aus Marbach-Süd und Auswärtigen gut zu erreichen sei, wie Jochen Biesinger (CDU) sagte. Man müsse sich gleichwohl Gedanken machen, wie auch an dieser Stelle das Wechselspiel zwischen Innenstadt und Markt gelingen könne.

Biesinger empfahl, das Baustellenmarketing auch dahingehend auszurichten und Aktionen zu initiieren nach Art des schon geplanten Pendel-Service mit einem Tuk-Tuk. Die Citymanagerin Heike Büttner müsse Ideen entwickeln, wie die Kunden in die Innenstadt gebracht werden, ergänzte Michael Herzog.