Die Leitung wird vom Schulzentrum hinunter verlaufen und dann auch die Poppenweiler Straße queren. Foto: /Werner Kuhnle

Die Durchfahrt wird in den Herbstferien halbseitig gesperrt. Eine Leitung vom Schulzentrum zur Haffnerstraße wird verlegt.

Marbach - Wer derzeit mit dem Auto von der Schillerstadt nach Poppenweiler fahren will, hat schlechte Karten. Die direkte Verbindung ist gekappt, weil die K 1695 saniert wird. Mit erheblichen Beeinträchtigungen für den Verkehr ist in einigen Wochen auch auf der Poppenweiler Straße in Marbach selbst zu rechnen. Die Ortsdurchfahrt muss nämlich in den Herbstferien, die am 26. Oktober beginnen und am 30. Oktober enden, gesperrt werden, wie die Erste Beigeordnete Franziska Wunschik nun im Verwaltungsausschuss ankündigte. Grund ist, dass aktuell an einer Nahwärmeleitung vom Schulzentrum hinunter in die Stadt gearbeitet wird. Und in den Herbstferien soll das Nadelöhr an der Poppenweiler Straße überwunden werden, um anschließend in der Haffnerstraße die zwei großen, dort laufenden Neubauprojekte ans Netz anzudocken.

Die Schulferien als Termin für das Hämmern und Bohren wurden bewusst ausgewählt. „Dann ist es hoffentlich vom Verkehr her an diesem Punkt etwas ruhiger“, erklärt der Marbacher Bauamtsleiter Dieter Wanner. Zudem werde man die Verbindung auch nicht komplett unterbrechen, sondern eine halbseitige Sperrung einrichten. Wanner gibt zu bedenken, dass ja auch in der schulfreien Phase alleine schon die Linienbusse diese Stelle passieren können müssen.

Während also die Herbstferien genutzt werden, um die Pläne für die Nahwärmeleitung in der Poppenweiler Straße voranzutreiben, wurde in der großen Sommerpause ebenfalls schon an dem Netz geschafft. So seien die Leitungen unter den Pausenhöfen im Bildungszentrum, wo die Heizzentrale angesiedelt ist, und an der Uhlandschule, die ebenfalls an das System angeschlossen werden soll, eingelassen worden, berichtet Dieter Wanner. Zudem seien Rohre von der Ecke Schulstraße/Hölderlinstraße bis zum Bildungszentrum verlegt worden. Aktuell seien die Bautrupps im Nussbergweg zugange. Hier werden allerdings nicht nur die Rohre eingelassen, durch die später die Nahwärme gepumpt wird. Man lasse auch den Kanal und die Wasserleitungen erneuern. Darüber hinaus werde ein Teil der Gasleitungen frisch verlegt. Am Ende wird dann auch die Straße komplett umgestaltet sein, kündigt Dieter Wanner an. Der Gehweg fällt beispielsweise weg und die Verbindung wird zur Spielstraße umgebaut. Angezapft werden könne die Nahwärme hier und andernorts aber erst, wenn der erste Bauabschnitt zwischen Bildungszentrum, Uhlandschule und Haffnerstraße komplett abgeschlossen ist. Im nächsten Jahr, wenn die Fußgängerzone im großen Stil herausgeputzt wird und das Pflaster ohnehin aufgerissen ist, soll es dann weiter mit dem zweiten Bauabschnitt in Richtung Altstadt gehen. Schon zuvor solle in der Heizzentrale ein Blockheizkraftwerk als weiteres Standbein zur Energiegewinnung installiert werden, sagt Wanner.

An diesen Plänen wurde jetzt auch in der Infoveranstaltung in der Stadthalle zur Umgestaltung der Fußgängerzone nichts beanstandet. Allerdings monierte ein Bürger, dass man im Hinblick auf den Nahwärmeanschluss in der Altstadt nur sehr schlecht in Kenntnis gesetzt werde. Interessiere man sich dafür, müsse man selbst aktiv werden und nachhaken. Bürgermeister Jan Trost versicherte daraufhin, diese Kritik an die für den Betrieb des Netzes zuständigen Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim weiterzugeben.

Dieter Wanner nahm allerdings die Stadtwerke sogleich auch in Schutz und betonte, dass die Altstadt erst im zweiten Bauabschnitt an der Reihe sei. Bei der Akquise liege der Schwerpunkt zunächst darauf, diejenigen von dem Angebot zu überzeugen, die an der Trasse für die erste Ausbaustufe liegen. „Wenn klar ist, wie es zeitlich in der Fußgängerzone weitergeht, werden die Stadtwerke Ludwigsburg natürlich auch dort die Gespräche intensivieren. Es ist ja immer Sinn und Zweck, so viele wie möglich mitzunehmen“, meinte Dieter Wanner.