Andreas Ludmann ist neu im planet-x, kennt das Haus und das Team aber schon seit einem Praktikum vor Jahren. Foto: Werner Kuhnle

Andreas Ludmann verstärkt das Team im Marbacher Jugendhaus. Der 42-Jährige hat ein Faible für Musik und will diese Facette auch bei der Arbeit einbringen. Außerdem soll sich der VfB-Fan speziell um die männlichen Besucher kümmern.

Marbach - Wenn jemand frisch zu einem Team stößt, braucht er in der Regel eine gewisse Zeit, bis er weiß, wie die anderen Kollegen ticken und worauf sie Wert legen. Für Andreas Ludmann ist diese Annäherungsphase bei seinem neuen Job im Marbacher Jugendhaus im Grunde weggefallen. Seit einem Praktikum vor fast zehn Jahren kennt und hält er viel von Georg Stenkamp und Claudia Freude, den beiden Verantwortlichen der Einrichtung am Leiselstein. Da diese Wertschätzung auf Gegenseitigkeit beruht, klingelte Freude bei Ludmann durch, als klar war, dass im planet-x eine 75-Prozent-Stelle zu besetzen war. Und wie das Schicksal manchmal so spielt, wollte der 42-Jährige sich just in der Phase beruflich verändern. So kam also eins zum anderen und Ludmann in eine Mannschaft, von der er wusste: „Hier kann ich glücklich werden und zufrieden sein mit dem Arbeitsalltag.“

Glücklich dürfen sich aber auch alle Heranwachsenden schätzen, die das planet-x besuchen und auf Musik stehen. Denn speziell in der Richtung möchte der Stuttgarter Akzente setzen. „Ich will auf jeden Fall den Musikaspekt reinbringen“, kündigt er an. Früher habe er selbst Trompete, Schlagzeug und in einer Band gespielt. Im DJ-Bereich habe er ebenfalls Erfahrungen gesammelt. „Inwieweit man das im Haus etablieren kann, muss man schauen“, sagt er.

Zu den weiteren Aufgaben von Andreas Ludmann gehört es seit seinem Start in den Job am 7. Januar, sich um die Jungs zu kümmern. „So haben wir dann eine gewisse Trennung“, erklärt er. Claudia Freude wird sich eher den Mädchen zuwenden. Wobei unterm Strich im Marbacher Jugendhaus jeder ein Allrounder sein muss. Das Spektrum der Aufgaben reicht von der Betreuung von Schülern in der Mittagspause über die Zubereitung von Snacks bis hin zum Austausch mit den Teenagern über größere und kleinere Probleme – um nur einen kleinen Ausschnitt zu nennen.

Ludmann dürfte auf diese Dinge bestens vorbereitet sein. Er hat soziale Arbeit studiert, zuvor zwei Praktika in der offenen Jugendarbeit absolviert, wie erwähnt in der Schillerstadt sowie im Stuttgarter Hallschlag. Die vergangenen Jahre hat der glühende VfB-Fan in einer stationären Einrichtung in Hildrizhausen gewirkt, in der mehrfach straffällige Jugendliche leben. Dabei hat er die jungen Menschen im Alltag und in einer Wohngruppe begleitet. Die Aufgabe sei schön gewesen, aber die Arbeitszeiten mit Wochenendschichten und Nachtdiensten hätten auch ganz schön an der Substanz gezehrt. Und letztlich habe es ihn wieder zurück in die offene Jugendarbeit gezogen.

Dort ist Andreas Ludmann nun auch wieder angekommen. In Marbach wird er wie Claudia Freude auf 75-Prozent-Basis tätig sein. Das Duo wird den laufenden Betrieb schmeißen, Georg Stenkamp vorwiegend mit 50 Prozent den administrativen Bereich abdecken. Weitere 50 Prozent stehen dem Leiter des planet-x seit Neuestem dafür zur Verfügung, sich um das Marbacher Modell der Jugendbeteiligung zu kümmern.