Der Rielingshäuser Frauenclub und die Stadt sammeln Wünsche. Foto: Phillip Weingand

In Marbach, Rielingshausen und im Hörnle stehen vier Wunschbäume bereit. Damit soll bedürftigen Kindern eine Bescherung möglich gemacht werden.

Marbach - Ein Puppenset, ein Skateboard oder einen Klamottengutschein – Wünsche wie diese stehen derzeit auf vielen Wunschzetteln. Doch nicht jede Familie kann es sich leisten, sie zu erfüllen. Dass jetzt rund 70 Karten mit den Träumen bedürftiger Kinder an den Zweigen von vier sogenannten Wunschbäumen hängen, sieht der Bürgermeister Jan Trost mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Am schönsten wäre natürlich, wir würden sie nicht brauchen“, sagt er. Doch andererseits freut er sich über das Engagement des Frauenclubs Rielingshausen.

In Großbottwar gibt es schon eine ähnliche Aktion. Ein engagiertes Team aus dem Frauenclub ist nun auf die Idee gekommen, auch in Marbach Wunschbäume aufzustellen – und zwar nicht nur einen, sondern gleich vier. Das Konzept sieht folgendermaßen aus: Kinder aus Familien mit geringem Einkommen durften ihre Wünsche bis zum Wert von 30 Euro im Büro des Schirmherren, Bürgermeister Jan Trost, abgeben. „Das Sozialamt hat überprüft, ob die Familien wirklich bedürftig sind“, versichert der Rathauschef.

Von jetzt an hängen die Wünsche an vier Nordmanntannen, die im Rathaus Marbach, in der Kreissparkasse im Hörnle sowie in der Verwaltungsstelle und bei Obstbau Stirm in Rielingshausen aufgestellt sind. Die Wunschzettel sind anonymisiert und geben lediglich Aufschluss über den Wunsch sowie Alter und Geschlecht eines Kindes. Spendenwillige Bürger können sich dann eine der Karten nehmen, den Wunsch erfüllen und das Päckchen bis zum 11. Dezember im Rathaus abgeben – samt der Karte, damit es an den richtigen glücklichen Empfänger überreicht werden kann.

Am Donnerstag, 19. Dezember, holen die beschenkten Kinder ihre Geschenke dann beim Bürgermeister ab. „Es gibt auch etwas Weihnachtsgebäck“, verrät Brigitte Wolf, die Vorsitzende des Frauenclubs Rielingshausen. Sie betont aber, die Vereinsmitglieder seien bei der Bescherung nicht dabei. Schließlich solle sich keiner der Beschenkten stigmatisiert fühlen.

Der Frauenclub springt auch selbst in die Bresche. „Einigen Wünsche haben wir uns angenommen“, erklärt Wolf. Diese Geschenke seien zum Beispiel an ein schwerst krankes Kind gegangen, „und an eines, das einen Mantel braucht. Warum sollte es weiter frieren?“, so Brigitte Wolf.