Sieht so das Auto der Zukunft aus? Oder verschwinden diese sowieso? Foto: Archiv (dpa)

Das Marbacher Forum Zeitgeschehen 2019 beschäftigt sich mit der Mobilität und dem Verkehrswandel.

Marbach - Drohende Fahrverbote, Dieselskandal und Staus – die Verkehrssituation kostet Menschen im Großraum Stuttgart aktuell mehr Nerven denn je. Eines steht dabei wohl für jeden fest: Es muss sich etwas ändern! Nur was? Mit der Frage wie Mobilität in Zukunft funktionieren kann wird sich die dritte Auflage des Marbacher Forums Zeitgeschehen auseinandersetzen. Die Idee hatte ein Arbeitskreis aus Ehrenamtlichen direkt nach der Auflage im Vorjahr zum Thema „Europa“ ins Auge gefasst, war aber schnell auf eine große Herausforderung gestoßen, erzählt Hans Martin Gündner: „Das Thema Mobilität umfasst ein riesiges Feld. Das fängt bei Flugreisen an und führt über Tanker auf den Meeren bis hin zu Strukturen im Arbeitsmarkt.“ Doch im Laufe der Organisation sei das Thema schließlich schnell „rund geworden“ und habe sich auf die Situation im urbanen Raum konzentriert.

Ein Themenschwerpunkt, den Jürgen Schmiedel von der Schiller-Volkshochschule, die neben der Stadt Marbach und der Marbacher Zeitung als Organisatoren mit im Boot ist, für mehr als aktuell hält: „Jeder im Bottwartal macht wohl täglich hautnah die Erfahrung, welche Probleme wir auf den Straßen haben.“ Und das nicht nur in Stuttgart oder auf der Autobahn, sondern auch in den Kommunen – ein Beispiel dafür sei etwa die Niklastorstraße in Marbach.

Aber sind Autos überhaupt in Zukunft noch von Bedeutung? Wenn es nach dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer geht nicht. Er bestreitet am Mittwoch, 20. März, den Auftakt der Veranstaltung und stellt diesen Abend unter das Motto „Die Zukunft hat zwei Räder“. In seinem Vortrag will er darlegen, weshalb aus seiner Sicht das Zeitalter des Automobils in den Städten zu Ende geht, auch wenn versucht wird, durch E-Antrieb dieses Ende einer Ära noch zu verzögern. „Wer individuell und effizient unterwegs sein will, wird sich mit zwei Rädern begnügen müssen“, heißt es in der Ankündigung zum Vortrag-Abend. Eine anschließende Diskussion ist geplant.

Bei den anschließenden Seminartagen am 28. und 29. März sollen die Teilnehmer dann tiefer in die Materie einsteigen. Dabei wird auf die Vielfalt der Themen und Referenten Wert gelegt. Am Donnerstag spricht zunächst der Geograph, Stadt- und Verkehrsplaner Heiner Monheim von der Universität Trier über Wege zur Verkehrswende. Ihm folgt der wohl prominenteste Redner: Der Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Er wird das Leben in den Ballungsräumen unter die Lupe nehmen. Dabei legt er ein Augenmerk auf E-Mobilität und autonomes Fahren. Als dritter Redner wird Thomas Hachenberger, Geschäftsführer des VVS, zu Gast sein. Er beschäftigt sich mit der Rolle des ÖPNV in der Verkehrswende.

Der Einstieg am Freitagmorgen wird von Gregor Rottenkolber und Michael Auerbach von der Hochschule Esslingen gestaltet, die Ursache sowie Wirkung des Dieselskandals analysiert haben. Ihnen folgt der Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums Steffen Bilger (MdB) der den Güter- und Personenverkehr der Zukunft ins Auge fasst. Weiter Richtung Zukunft geht es mit Eike Wenzel, Leiter des Instituts für Trend- und Zukunftsforschung . Er stellt Szenarien vor, mit denen Staaten und Unternehmen in den nächsten Jahren rechnen müssen.

„Das Forum bietet die Möglichkeit, sich umfassend mit Entwicklungen Chancen und Risiken auseinander zu setzen“, lobt Bürgermeister Jan Trost das Konzept: „Und es ermöglicht auch einen Austausch.“

Anmeldung

Das Marbacher Forum Zeitgeschehen startet am Mittwoch, 20. März, mit einem Vortrag von Oberbürgermeister Boris Palmer aus Tübingen zu dem Thema „Die Zukunft hat zwei Räder“.  Beginn ist um 19 Uhr, die Stadthalle öffnet um 18.30 Uhr ihre Pforten.  Der Eintritt ist frei. Für die  Teilnahme an den beiden Seminartagen am Donnerstag, 28., und Freitag, 29. März, ist eine vorherige Anmeldung notwendig. Dies ist unter Angabe das Kursnummer 19A 1082 24 bei der Schiller-Volkshochschule möglich. Die Kursgebühr beträgt 50 Euro. Anmelden können Sie sich online unter www.schiller-vhs.de, per E-Mail an info@schiller-vhs.de    per Fax an 0 71 41 / 14 45 97 11 oder unter Telefonnummer  0 71 41 / 1 44 26 66.  Bitte  Namen, Anschrift und Bankverbindung angeben.