Der Transport von Getränkekisten ist per Lastenrad möglich. Foto: Uni Stuttgart

Andreas Sieber erfährt in der Amtsleiterrunde ein positives Feedback. Er sucht weitere Mitstreiter.

Marbach - Die Stadt Marbach kann sich vorstellen, ein Lastenrad für alle Bürger anzuschaffen. Jedenfalls finden die Amtsleiter in der Verwaltung die Idee gut. Sie wollen das Projekt dem Gemeinderat vorstellen. Davon unterrichtete der Ideengeber Andreas Sieber unsere Zeitung nach einem Treffen, das am Montag stattfand. Sieber war angetan vom Entgegenkommen des Teams um Bürgermeister Jan Trost.

Lastenräder für alle gibt es bereits in mehr als 60 deutschen Kommunen. Bürger können es sich vom Betreiber kostenlos ausleihen und damit Einkäufe erledigen. So sollen innerstädtische Autofahrten reduziert werden. Andreas Sieber, der selbst ein Lastenrad gewerblich nutzt, möchte diese Art des Einkaufens in Marbach auf eine breitere Basis stellen.

Der Stadt schwebt offenbar eine Arbeitsteilung vor: Sie würde mit einem 30-prozentigen Landeszuschuss das etwa 4000 bis 8000 Euro teure Lastenrad kaufen. Außerdem stellt sie sich als Träger des Projekts zur Verfügung. Damit bräuchte kein Verein gegründet werden. Die Logistik müsste allerdings ein Kreis Interessierter bewältigen. „Ich stelle mich als Ansprechpartner zur Verfügung“, sagt Andreas Sieber. Nachdem die Nachricht relativ frisch sei, wolle er jetzt möglichst viele Kanäle nutzen, um Menschen anzusprechen, die Lust auf das Projekt haben.

Geklärt werden muss unter anderem, wer kleinere Reparaturen ausführen könnte. Offen ist ebenfalls die Frage, wo das Rad stehen soll. „Notfalls könnte ich es in der Garage unseres Reformhauses unterbringen“, sagt Andreas Sieber, der jedoch das Projekt von den Belangen seines Unternehmens trennen möchte. Wer mitmache, könne sich einbringen, indem er gelegentlich das Lastenrad auf technische Defekte prüfe und es bei Schäden in eine Werkstatt fahre.

Einen Versuch wert sei das Lastenrad allemal, meint Andreas Seiberling, Ordnungsamtsleiter der Stadt. Es sei die Idee eines Marbachers für andere Bürger der Stadt. „Wir betreten Neuland, es ist aber für uns sehr interessant.“ Natürlich gebe es noch einigen Klärungsbedarf, und es sei schwer vorherzusagen, ob das Lastenrad auch angenommen werde. Schließlich kosteten die Abholung und das Zurückbringen Zeit. Möglicherweise leiste ein solches Rad aber in bestimmten Situationen wertvolle Dienste, etwa wenn man mit dem Auto an einem Fußweg nicht direkt zum Grundstück komme. Auch könnten Betriebe einen Teil ihres Transports damit bewältigen. „Das Projekt bietet die Chance, es einfach mal auszuprobieren.“

Info Wer beim Lastenrad für alle mitmachen möchte, sollte sich direkt mit Andreas Sieber in Verbindung setzen. Er ist unter der Mobilnummer 01 75 / 885 83 87 erreichbar.