Markus Schneider hat Grund zum Feiern. Foto:  

Die Buchhandlung Taube ist in Rostock ausgezeichnet worden.

Marbach - Jetzt steht es also fest: Die Buchhandlung Taube ist „hervorragend“. Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat am Mittwochabend 118 unabhängige und inhabergeführte Buchhandlungen mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet. Die Gewinner wurden aus 467 eingereichten Bewerbungen ausgewählt (wir berichteten). Bei der Preisverleihung in Rostock würdigte Grütters Buchhändler als Verteidiger der Demokratie. „Die Bereitschaft, sich mit anderen Sicht- und Lebensweisen auseinanderzusetzen, nimmt ab. Angesichts dieser Entwicklung ist die Vielfalt in unseren Buchhandlungen ein Plädoyer für Gedankenfreiheit und Verständigung. Denn Bücher laden dazu ein, Dinge anders zu sehen. Wer liest, öffnet die eigene Weltanschauung für fremde Empfindungen, andere Erfahrungen und neue Erkenntnisse. Das macht Buchhandlungen zu Keimzellen unserer Debattenkultur und damit unserer Demokratie.“

In Hinblick auf die Konkurrenz durch monopolistische Online-Plattformen hob Grütters die Stärken von inhabergeführten Buchhandlungen hervor: „Während die Algorithmen der Online-Händler sich auf Bestseller konzentrieren und Abweichendes eher ausblenden, lotsen die Buchhändler ihre Kunden durch geistiges Neuland. Buchhandlungen sind geistige Schatzkammern, die gerade außerhalb der Großstädte für eine kulturelle Grundversorgung sorgen.“

Grütters brenne für die Kultur, so beschreibt Markus Schneider, der Inhaber der Marbacher Buchhandlung Taube, ihre Rede in Rostock. „Und nicht nur das: Die Frau ist auch richtig cool“, erzählt der Marbacher, der mit seinen Eltern angereist war, schmunzelnd. So habe die Kulturstaatsministerin an jeden Preisträger ein paar persönliche Worte gerichtet. „Bei mir waren es unter anderem meine roten Schuhe und mein roter Marbacher Lesebutton, den ich ihr dann auch spontan geschenkt habe“, sprudelt Schneider am Tag nach der Preisverleihung. „Es war ein schöner Abend mit einer besonderen Stimmung, denn wir alle, die wir da gewesen sind, waren ja Preisträger es war nur noch nicht klar in welcher Kategorie man gewonnen hat.“ Dass es für ihn und sein Team am Ende nicht unter die drei besten Buchhandlungen und auch nicht unter die fünf herausragenden gereicht hat, enttäusche überhaupt nicht, betont Schneider. Das Preisgeld in Höhe von 7000 Euro werde er zweckgebunden für genau das einsetzen, für das die Tauben ausgezeichnet worden sind: Veranstaltungen und Leseförderung.