Wenn die Stadträte mitspielen, könnte bald auf dem Burgplatz ein kleiner Strand auf die Besucher warten. Foto: Archiv (Oliver von Schaewen)

Im Sommer sollen die ersten Beachtage steigen. 60 Tonnen Sand werden in die Stadt gekarrt.

Marbach - Schriftsteller oder Musiker leiden bekanntermaßen hin und wieder unter einer Schreiblockade. Ein Dilemma, das das Team vom Marbacher Stadtmarketingverein (SSM) nur vom Hörensagen kennen dürfte. Denn den Machern scheinen die Ideen nie auszugehen. Der neueste Clou ist schon längst in Vorbereitung: Im Sommer sollen die ersten Beachtage in der Schillerstadt über die Bühne gehen. Und zwar mitten im Herzen der Kommune, auf dem Burgplatz.

„Die Idee hat Birgit Bauer an uns herangetragen“, sagt Simon Wurm, der Vorsitzende des SSM. Den Grundgedanken der Bürgerin aus dem Hörnle habe man dann aufgegriffen und weitergesponnen. Inzwischen steht auch schon das Konzept. Demnach sollen sich vor allem an den Wochenenden echte Urlaubsgefühle einstellen. Dann möchte der SSM Liegestühle und Sonnenschirme aufbauen. Außerdem werden drei Hütten von Vereinen und Organisationen bewirtet. Ferner sollen die Besucher mit Musik unterhalten werden. Angedacht ist überdies, die erfolgreiche öffentliche Sportveranstaltung Marbach Moves für einige Male von der Schillerhöhe hinunter in die Altstadt zu bringen, sagt Simon Wurm. Er und seine Mitstreiter können sich auch vorstellen, unter der Woche zumindest die Liegestühle auf dem Burgplatz anzubieten.

All das wird auf echtem Sand stattfinden. Stattliche 60 Tonnen sponsort ein Unternehmen, das das Material herankarren und nach dem Ende der Beachsause auch wieder abtransportieren wird. „Mit dem Burgplatz haben wir für die Veranstaltung die perfekte Location“, ist der SSM-Vorsitzende überzeugt. Selbst wenn es regnet, könne der Sand nicht die Markstraße hinuntergeschwemmt werden. In denkmalschutzrechtlicher Hinsicht sieht Wurm ebenfalls kein Problem. Es werde ein Vlies ausgespannt, auf dem man den Sand verteilt. Nach Abschluss der Beachtage werde erst der Sand und dann die Unterlage wieder entfernt.

Hundertprozentig in trockenen Tüchern ist das Vorhaben aber nicht. „Wir brauchen noch eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt“, stellt Simon Wurm fest. Konkret benötige der SSM 5000 Euro von der Kommune, um das Event stemmen zu können. Die restlichen Ausgaben seien durch Sponsoreneinnahmen gedeckt. Am 9. Mai werde der Stadtmarketingverein das Projekt im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats vorstellen. Simon Wurm denkt freilich, dass das Ja des Gremiums eine Formalie sein müsste. Schließlich stecke hinter dem Ganzen die Absicht, die Innenstadt zu beleben, speziell schon vor dem Hintergrund, dass bald komplizierte Zeiten bevorstehen, wenn 2020 in der Fußgängerzone die Bagger anrücken und die Marktstraße herausgeputzt wird.

Sollte das Gremium tatsächlich sein Okay geben, werden die Beachtage an fünf Wochenenden stattfinden. Die Eröffnung ist für 13. Juli geplant. Der Bürgermeister Jan Trost soll die Einweihung vornehmen, erklärt Wurm. Bis Mitte August können Besucher den Sand unter ihren Füßen genießen. Auch in Zukunft soll das möglich sein. Ziel ist, die Strandtage fest im städtischen Terminkalender zu verankern. Vorbilder für das Event gebe es beispielsweise in Vaihingen/Enz. „In der Größe wie in Marbach ist das wohl aber einmalig“, sagt Wurm.