Der Tisch soll mit einem Kran neu auf den Wagen geladen werden. Foto: Oliver von Schaewen

Schmiedetisch ist zu breit und steht seit November auf einem Gleis herum.

Marbach - Bereits seit Mitte November steht auf dem Bahnhof in Marbach ein Spezialtransport aus dem tschechischen Ostrava. Er strandete auf dem Weg ins saarländische Völklingen in der Stadt am Neckar. Nach Angaben der Deutschen Bahn handelt es sich um einen 164,5 Tonnen schweren Schmiedetisch, der am Startort im Nachbarland nicht ordnungsgemäß verladen worden sei.

Ein Leser informierte unsere Zeitung von dem ungewöhnlichen Vorfall: „Aufgrund eines Planungsfehlers der Bahn konnte der Transport wegen seiner Dimensionen nicht durch den Bahnhof Marbach gefahren werden“, schreibt er und behauptet, dass der überdimensionierte Transport bereits Schäden am Bahnsteig verursacht habe. „Da er auch auf der Fahrt bis Marbach schon Schäden angerichtet hat, war auch eine Rückfahrt nicht mehr möglich.“ Der Leser sieht das Gleis in Marbach blockiert, was zu Verspätungen im S-Bahn-Verkehr geführt habe.

Die Deutsche Bahn in Stuttgart bestätigt die Darstellung des Lesers im Großen und Ganzen, widerspricht aber auch in einigen Punkten. „Der Wagen hätte entweder anders verladen werden müssen oder aber über einen anderen Weg zum Zielbahnhof zugeführt werden müssen“, teilt ein Sprecher des Unternehmens mit. Es handele sich jedoch nicht um eine Panne bei der Planung der Deutschen Bahn, sondern um den bereits erwähnten Beladungsfehler. Es sei zu leichten Schäden gekommen, als der Güterzug in Marbach hängenblieb – von Schäden am Bahnsteig könne jedoch nicht die Rede sein: „Durch die abweichende Bahnsteighöhe wurden die Spanngurte der Ladung beschädigt.“

Die vom Leser erwähnten Behinderungen des S-Bahn-Verkehrs in Marbach dementiert die Deutsche Bahn in ihrer Antwort auf unsere Anfrage: „Ein Gleis wird für die Abstellung des Wagenparks genutzt, dadurch ergeben sich aber keine betrieblichen Einschränkungen.“

Wie geht es jetzt weiter? Geplant ist laut Bahnsprecher, die Ladung im Januar auf dem Wagen neu zu packen, um den Transport weiterfahren zu können. „Dafür kommt ein spezieller Kran zum Einsatz.“ Mit ihm werde die Ladung neu ausgerichtet. Anschließend fährt der Zug als Sonderfahrt nach Völklingen weiter.

Video vom 18. Januar: