Es ist Koppeltraining angesagt: Einstudiert wird der Übergang vom Radfahren zum Laufen. Foto: Heike Singer

Die Rookies verbinden nun die Einzeldisziplinen des Triathlons – das ist schwieriger als gedacht.

Marbach - Die nächste Stufe bei unserem Rookie-Triathlontraining wird erklommen. Völlig außer Atem, mit schweren Beinen und der Frage: Wie soll ich das nur schaffen? Aber, sie wird erklommen! Genauer gesagt geht es ums so genannte Koppeltraining. Radfahren? Schön und gut. Das Laufen? Klappt immer besser. Aber diese beiden Disziplinen wie später beim Triathlon zu verbinden und direkt hintereinander zu absolvieren – das ist eine besondere sportliche Herausforderung. Selbst unser Laufwunder Guido Eink, der bereits mehrere Marathons in den Beinen hat, musste nach dem Koppeltraining am Sonntag feststellen: „Also einen Halbmarathon zu laufen, das finde ich einfacher als diese paar Runden hier gerade.“ Sagte er und schnaufte, auf der Tartanbahn des Steinheimer Riedstadions sitzend, erst einmal kräftig durch.

Es kommt nicht von ungefähr, dass unsere Trainer beim Begrüßungsabend gerade dafür geworben hatten, das Rookie-Projekt anzugehen, weil das „Koppeln“ Neueinsteiger oft vor Probleme stellt. Manch einer ist geübter Läufer, mancher tritt problemlos in die Pedale, und wieder ein anderer gleitet galant und schnell durchs Wasser. Beim Triathlon die Übergänge zwischen den Disziplinen zu meistern, das ist ein ganz eigenes Kapitel. Wer das nicht geübt hat, den dürfte das dann beim Wettkampf vor Probleme stellen.

Vom Rad absteigen und loszulaufen – das klingt zunächst recht simpel. Doch wie positioniere ich in der Wechselzone meine Rad- und Laufschuhe? Wie finde ich meine Sachen dort in der Hektik des Wettkampfs eigentlich wieder? Und was passiert mit Helm und Schwimmbrille? So ist es schon vorgekommen, dass Triathleten die Schwimmbrille bis zum Zieleinlauf um den Hals baumeln hatten. Denn einmal vergessen, darf man sie nicht einfach entlang der Strecke weglegen – man müsste schon umdrehen und die Brille eigens in die Wechselzone bringen.

Soviel zum Organisatorischen. Doch dann ist da ja noch die körperliche Belastung. Denn die Muskulatur in den Beinen möchte nach dem Radfahren alles – aber sicherlich nicht laufen. Wie mit Blei an den Füßen fühlen sich die ersten Schritte an. „Meiner Erfahrung nach wird es besser, sobald man an den Schulgebäuden vorbei ist“, sagt Trainerin Katja Fischer mit Blick auf den mz3athlon. Ein paar hundert Meter sind bis dahin schon zu absolvieren. Aber noch bleibt ja auch ein Monat, um auf diese Herausforderung weiter zu trainieren.

Ansonsten nimmt das Rookie-Training seinen Lauf. Mit vier Einheiten in der Woche sind wir weiterhin voll ausgelastet. Fester Bestandteil ist donnerstags nun auch immer das Intervalltraining mit unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten. Dazu blicken wir auch über den Tellerrand hinaus: So werden am Sonntag mehrere Rookies an der Kirschblütentour in Tübingen teilnehmen, einer geführten Rennradtour mit vorgegebener Geschwindigkeit. Auch unsere Rockies, also erfolgreiche Rookies aus den Vorjahren, werden hier erneut mit dabei sein.

Ein persönliches Erfolgserlebnis hatte ich noch am Dienstagabend, als ich aus Zeitgründen nicht mit der Gruppe trainieren konnte. Stattdessen ging es für mich auf die Laufstrecke des mz3athlons in Steinheim. Zwei Runden à 2,5 Kilometer werden dort zu überstehen sein, inklusive mancher Steigung. In der ersten Runde tat ich mich da am Dienstag doch schwer. Mit der Zeit fiel es mir dann aber immer einfacher – und statt der geplanten zwei oder drei Runden wurden es am Ende derer vier. Die Strecke für den Triathlon kenne ich damit nun aus dem Effeff. Aber wie das erste Koppeltraining ja gezeigt hat: Mit dem vorherigen Schwimmen und Radfahren wird das beim Wettkampf dann noch einmal eine ganz neue Herausforderung.