Beim Schwimmen sind die ersten Fortschritte – und sind sie noch so klein – zu spüren. Foto: Andreas Hennings

Beim Rookie-Training zum mz3athlon trotzen die Teilnehmer auch Wind und Wetter.

Wer nach einer Symbolik sucht, wie das Rookie-Triathlon-Training so läuft und wie hoch die Motivation der Teilnehmer ist, wäre jüngst an einem Donnerstagabend fündig geworden. „Ich bin mal da, falls jemand kommt“, hatte der Trainer Michael Rakers vorsichtig in die gemeinsame WhatsApp-Gruppe geschrieben. Denn der Nieselregen lud nicht unbedingt zum Sportmachen ein. Doch siehe da: 20 unerschrockene Rookies versammelten sich kurz darauf am Treffpunkt zum Lauftraining – und haben die Intervalleinheiten auf der Tartanbahn des Murrer Sportplatzes selbst dann noch durchgezogen, als der Regen unaufhörlich niederprasselte.

Da galt es nicht nur, an der eigenen Kondition und Krafteinteilung zu arbeiten, sondern auch der einen oder anderen Pfütze auszuweichen. Niemand brach ab, alle hielten wacker durch. Ein Hadern? Fehlanzeige. Ein Stöhnen? Nichts da! Dabei ist es ja gerade das Intervalltraining, das für Neulinge eine besonders intensive Herausforderung darstellt: Je nach Fitnesszustand 200 oder 400 Meter schnell rennen, dann auf den nächsten 200 Metern ausruhen, um den Puls zu drosseln. Und das mehrere Male am Stück, Runde für Runde, immer wieder. Ein anstrengendes Unterfangen – aber so wollten wir Rookies es ja!?

Freilich ging es dann dennoch etwas früher heim, damit niemand krank wird. Dennoch: Das Training für unseren ersten Triathlon im Mai läuft auf Hochtouren. Beim Schwimmen nehmen wir uns inzwischen den Feinheiten der Technik an. Wie kraule ich richtig? Wann atme ich wie? Wie übe ich mit Armen und Beinen am besten Druck aus? Und wie spare ich dabei Kraft, damit ich danach noch radfahren und laufen kann? Um nur einige Ausgangsfragen zu nennen. „Echte Fortschritte“ attestiert uns unsere Trainerin Katja Fischer bereits. Sie nimmt die einzelnen Schwimmer unter die Lupe und ruft ihnen Tipps zu. Klar, die Umstellung vom gewohnten auf einen doch veränderten Schwimmstil ist anstrengend, bringt uns mächtig außer Puste. Es ist aber ein absolut bereicherndes Gefühl, Fortschritte – und sind sie teils noch so klein – am eigenen Leib zu spüren! Etwa, wenn das Timing beim Atmen im Wasserbecken tatsächlich stimmt, ohne dass Wasser geschluckt wird. Oder dass man spürt, wie ein guter Armzug wirklich für einen ordentlichen Schub nach vorne sorgt.

Nur das Radfahren kam bislang etwas kurz. Was daran liegt, dass wegen Regenwetters eine Einheit abgesagt werden musste. Doch auch da machten wir Rookies uns nicht einfach einen gemütlichen Sonntagvormittag. Nein, es ging stattdessen wieder laufen. Diesmal nach Steinheim auf die Strecke des mz3athlons. Wie verläuft diese? Wie muss ich meine Kraft einteilen? Welche Hügel gibt es zu überwinden? Eine Vorab-Erfahrung, die uns beim Wettkampf sicher helfen wird. Selbst wenn wir dann das Schwimmen und Radfahren schon in den Knochen haben. Eine Frage durfte deshalb nicht fehlen: Wo dürfen wir uns auf hoffentlich viele Zuschauer freuen, die uns mit ihrer Anfeuerung unterstützen?

Bei den Rookies kommt das Trainingsprogramm gut an. „Ich fühle mich immer gut aufgefangen“, meint etwa Sabine Vogt aus Großbottwar. Die 47-Jährige hatte vor dem Rookiestart länger keinen Sport gemacht und arbeitet jetzt mit Spaß darauf hin, ihren ersten Triathlon zu finishen. Auch ein Muskelkater kann ihr da nichts anhaben. „Den hatte ich vom Stabilitätstraining nach dem Laufen. Das war wirklich anstrengend“, schildert sie lachend das einstündige, freiwillige Programm und pustet beim Gedanken daran nochmal kräftig durch. Die Arbeit des Trainerteams lobt auch Oliver Lohfink. „Die drei sind voll bei der Sache und bringen ihr Wissen auf eine lockere Art rüber“, so sein Eindruck. Beim Schwimmen sei es für den 42-jähirgen Marbacher etwa eine neue Erkenntnis gewesen, dass schnelles Paddeln nicht unbedingt besser als ein ruhigerer, dafür technisch sauberer Bewegungsablauf ist. Und dass „das Training trotz der unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmer wirklich für alle geeignet ist“, empfindet ebenfalls der 42-jährige Markus Felger aus Ingersheim als besonders positiv. Beste Voraussetzungen also, um die nächsten Trainingseinheiten in Angriff zu nehmen. Achja, und wer soll eigentlich dieser innere Schweinehund sein…?