Der Rielingshäuser Stolperstein wird Adolf Stirm gewidmet. Foto: Archiv (dpa)

Der Stein wird Adolf Stirm gewidmet sein, der zuletzt in der Lange Straße gelebt hat.

Marbach-Rielingshausen - Bereits im Oktober hatten die Stadträte einen Antrag der Grünen abgesegnet und ihr Okay dafür gegeben, vor dem ehemaligen Wohnhaus von Adolf Stirm in Rielingshausen einen Stolperstein zu verlegen. Nun steht auch fest, wann das geschehen soll. Wie der Marbacher Hauptamtsleiter Thomas Storkenmaier berichtet, wird der für das Projekt zuständige Künstler Gunter Demnig am Samstag, 29. Juni, in den Stadtteil reisen, um den Gedenkstein zu setzen. Die Zeremonie beginnt um 13 Uhr. Eventuell wird das Rahmenprogramm auch von Schülern gestaltet. Der Marbacher Stadtarchivar Albrecht Gühring sei an dem Thema dran, sagt Thomas Storkenmaier.

Der Stolperstein soll vor dem Gebäude in der Lange Straße 15 eingelassen werden, wo sich Adolf Stirms letzter freigewählter Wohnsitz befand. Der Rielingshäuser war Mitglied der Zeugen Jehovas und verweigerte unter den Nazis den Wehrdienst. Außerdem verbreitete er Schriften seiner Glaubensgemeinschaft. Das wurde ihm unter dem braunen Terrorregime zum Verhängnis: Stirm wurde verhaftet, ins KZ nach Dachau verschleppt, später ins Konzentrationslager nach Mauthausen verlegt. Dort starb er schließlich am 24. Februar 1940 wegen Unterernährung und weil er medizinisch nicht ausreichend versorgt wurde. Mit dem Stolperstein soll nun an sein Schicksal erinnert werden.