Den Eltern ist ein Dorn im Auge, dass auf dem Abenteuerspielplatz immer wieder Scherben herumliegen. Foto: KS-Images.de

Deutliche Kritik haben Eltern nicht nur an der Situation in den Kindergärten geübt.

Marbach-Rielingshausen - Deutliche Kritik haben Eltern in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats nicht nur an der Situation in den Kindergärten geübt, die aus allen Nähten platzen (wir berichteten). Die Mütter und Väter finden auch, dass es um die Spielplätze in Rielingshausen nicht zum Besten bestellt ist. Außerdem bangen sie um die Zukunft des bei Mädchen und Jungs offenbar hoch im Kurs stehenden Spielplatzes beim Kindergarten im Gässle. Und ihre Sorgen sind absolut begründet. An dieser Stelle würden die Geräte nämlich bald abgebaut, kündigte Gerhard Heim an.

Der Erste Beigeordnete wies darauf hin, dass auf dem öffentlichen Spielplatz notgedrungen die Lichter ausgehen müssen. Das liege daran, dass das Areal für die Erweiterung des Kindergartens benötigt werde. Geplant ist ein Anbau. Überdies brauchen die Kids Außenflächen – was sich aber im Paket nur auf Kosten des bestehenden Spielplatzes realisieren lässt. „Wir streben allerdings an, dass wir in dem Bereich einen neuen Spielplatz schaffen können“, beteuerte Gerhard Heim. Man führe schon Gespräche mit einem Grundstückseigentümer in der Sache. „Aber bislang gibt es keine Lösung“, erklärt der Erste Beigeordnete auf Nachfrage dieser Zeitung.

Für die Eltern ist es ein empfindlicher Nackenschlag, dass sie bald auf die Anlage im Gässle verzichten müssen. „Der Spielplatz ist der heiß begehrteste momentan“, betonte eine Zuhörerin im Ortschaftsrat. Das Areal werde auch von den Mädchen und Jungs des evangelischen Kindergartens angesteuert, um dort zu schaukeln.

Eher weniger beliebt scheint mittlerweile hingegen der Abenteuerspielplatz zu sein. „Da kann man eigentlich kein Kleinkind rennen lassen“, monierte eine Frau. Auf dem Grundstück lägen Scherben „ohne Ende. Das ist echt ein Trauerspiel“. Außerdem würden der Anlage ein oder zwei Attraktionen für ganz junge Kids gut zu Gesicht stehen, wie ein Vater hinzufügte. Genügend Fläche dafür sei vorhanden, betonte er. Eine weitere Bürgerin erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass in Benningen im Wohngebiet Seelach extra ein Spielplatz für kleinere Kinder angelegt worden sei. Vielleicht könne man sich ja mit Vertretern der Nachbargemeinde zusammensetzen und sich Ideen holen, schlug sie in Richtung Verwaltung vor. Der Bedarf in diesem Bereich sei auch in Rielingshausen vorhanden mit seinen vielen kleinen Kindern.

Die Mängelliste war damit aber noch nicht vollends abgearbeitet. Eine Mutter vermisste Sonnensegel auf den Spielflächen. Andernfalls könne man sich bei schweißtreibenden Temperaturen jenseits der 30 Grad draußen mit seinem Nachwuchs nicht aufhalten. „Das sind sehr viele Punkte“, konstatierte schließlich Gerhard Heim. Er schlug deshalb vor, sich zusammenzusetzen und die Themen in aller Ruhe zu besprechen – was für die Eltern nach einer vernünftigen Vorgehensweise klang.

Inzwischen habe man sich auch schon kurzgeschlossen, sagt Gerhard Heim auf Nachfrage. Nun gelte es nur noch, sich auf einen Termin zu verständigen. Der Erste Beigeordnete betont aber auch, dass er die Situation als nicht ganz so dramatisch empfindet, wie man nach den Eindrücken und Schilderungen aus der Sitzung des Ortschaftsrats vielleicht annehmen könnte. Richtig sei, dass der Abenteuerspielplatz inzwischen in die Jahre gekommen sei, nachdem er in den 90ern mit einer Privatinitiative aufgebaut worden sei. Aber irgendwann in naher Zukunft stehe die Anlage dann turnusgemäß auf der Liste der zu sanierenden Spielplätze. Fakt sei aber auch, dass auf der Fläche nicht sonderlich viel los sei. „Und wenn die Nutzung nicht groß ist, dann fängt das Unkraut an zu wachsen“, erklärt Heim, warum das Erscheinungsbild vielleicht nicht das Alleredelste ist. Gleichwohl trage die Stadt natürlich dafür Sorge, dass die Verkehrssicherheit gewährleistet ist. Zudem würden bei Bedarf Geräte ausgetauscht.

Was das Problem mit der starken Sonneneinstrahlung anbelangt, sieht Gerhard Heim im Grunde nur eine Lösung: mehr Bäume pflanzen, um so Schatten zu generieren. Das sei vor dem Hintergrund des Klimawandels ein naheliegender Schritt. Auf Sonnensegel könne man im Grunde nur in Kindergärten setzen. Dort hätten die Erzieherinnen die Möglichkeit, den Schutz auch wieder abzumontieren. Auf einem Spielplatz wäre die Vorrichtung indes immer Wind und Wetter ausgesetzt. Außerdem könnten sich Vandalen unter Umständen daran austoben.