Das Neubaugebiet in Rielingshausen soll im Anschluss an die Kelterstraße nördlich der bestehenden Siedlung ausgewiesen werden. Foto: KS-Images.de

Die Stadt bereitet die Ausweisung des Neubaugebiets Keltergrund vor. Im Idealfall könnte die Erschließung 2020 beginnen.

Marbach-Rielingshausen - Von langer Hand war die Ausweisung des Neubaugebiets an der Affalterbacher Straße in Marbach vorbereitet worden. Sogar einen städtebaulichen Wettbewerb hatte die Kommune zwischengeschaltet – um die ganze Sache dann doch abblasen zu müssen. Ihr fehlten schlicht die Grundstücke, um das Areal nach den eigenen Vorstellungen gestalten zu können. Ganz anders ist der Fall im Rielingshäuser Keltergrund gelagert. Diese Fläche befindet sich komplett in städtischer Hand. Wenn nichts dazwischenkommt, könnten hier auch verhältnismäßig schnell Häuser hochgezogen werden. Die ersten Ideen für ein Wohngebiet an dieser Stelle waren Ende 2018 öffentlich geworden. Die Erschließung könnte im Idealfall bereits im Frühsommer 2020 beginnen, erklärt der Bürgermeister Jan Trost.

Aktuell werde für das rund 2,2 Hektar große Areal am Ortsrand ein städtebauliches Konzept ausgearbeitet. Parallel dazu überlege man, wie die Erschließung funktionieren könnte. „Im Frühjahr sind hydrogeologische Untersuchungen und ökologische Untersuchungen eingeplant“, führt der Rathauschef weiter aus. Wobei sich die Bestandsaufnahme zu den Arten in dem Gebiet durchaus und abhängig vom Befund bis in den Herbst hinein ziehen könne. Ausgemachte Sache ist hingegen, dass der Startschuss für das Bebauungsplanverfahren im Frühjahr fallen soll. Ziel sei, das Werk bis Anfang 2020 zur Rechtskraft zu bringen und einen Haken hinter die Satzung zu machen.

Im Detail ist in diesem frühen Stadium naturgemäß noch unklar, wie viele Häuser im Keltergrund einmal bezogen werden könnten. Jan Trost schätzt aber, dass je nach Bebauung voraussichtlich 50 bis 60 neue Wohneinheiten im Teilort geschaffen werden. „Dies muss jedoch noch mit dem Ortschafts- und dem Gemeinderat abgestimmt werden“, betont der Bürgermeister der Schillerstadt.

Jan Trost hebt außerdem hervor, dass mit diesem Neubaugebiet, das nach Auffassung der Verwaltung abschnittsweise entwickelt werden sollte, die Engpässe auf dem Immobilienmarkt in Marbach nicht mit einem Schlag beseitigt werden können. Insgesamt fehlten in der Stadt nach Berechnungen des Verbands Region Stuttgart mehr als 600 Wohneinheiten, um die Nachfrage zu bedienen. „Daher ist das Neubaugebiet ein kleiner, aber sehr wichtiger Baustein, um für eine kleine Entlastung des Wohnungsmarkts zu sorgen“, fasst Trost die Lage zusammen.

Ein weiteres Element ist die Innenentwicklung. Und auch in der Hinsicht tut sich etwas in Rielingshausen. Dieser Tage erfolge der Abriss eines Wohnhauses, einer Scheune und einer Hütte in der Karlstraße 9, berichtet der Ortsvorsteher Eberhard Ruoff. Im Gegenzug sollen auf dem Gelände und den östlich angrenzenden Freiflächen drei Einzelhäuser und ein Doppelhaus oder alternativ fünf Einzelhäuser entstehen. Vier Einzelhäuser könnten darüber hinaus bei der Karlstraße 15 errichtet werden. Außerdem hätten mittlerweile weitere Anrainer signalisiert, dass sie in die Planungen einbezogen werden wollen, berichtet Eberhard Ruoff.

Die Bagger sind außerdem am Ortseingang in der Rielingshäuser Hauptstraße angerückt. Dort sei ein Backsteinhaus abgerissen worden, sagt Eberhard Ruoff. Auf dem Grundstück würden zwei große Mehrfamilienhäuser entstehen.