In die Kelter in Rielingshausen soll wieder Leben einziehen. Erst muss aber der Brandschutz verbessert werden. Foto: privat

Das Heimatmuseum in der Rielingshäuser Kelter ist schon längere Zeit geschlossen. Die Stadt Marbach will aber Ende des Jahres Pläne für eine Sanierung vorlegen.

Marbach-Rielingshausen - Das Heimatmuseum in der Rielingshäuser Kelter ist schon seit längerer Zeit geschlossen. Darauf hat der Marbacher Stadtarchivar Albrecht Gühring bei der Vorstellung seines Jahresberichts hingewiesen. Er betreut das Museum und das Technische Kulturdenkmal Ölmühle fachlich mit. Auch wenn derzeit in der Kelter nichts passiere, fühle er sich verantwortlich, sagt Gühring auf Nachfrage. Daher habe er aus Sicherheitsgründen den Schwurstab der Gemeinde und einen geschnitzten Holzstuhl in Verwahrung genommen und ins Archiv gebracht.

Dafür, dass im Heimatmuseum im Moment nichts passiere, zeigt Gühring durchaus Verständnis. Wie überall kranke es halt am Personal. „Das ist ehrenamtlich schwer zu stemmen“, meint der Stadtarchivar. Zudem sei das Museum seinerzeit zwar gut aufgenommen worden, es fehle aber ein bisschen die Abwechslung, weil es keine Wechselausstellungen gebe. „Wer einmal drin war, kommt nicht noch einmal.“

Das sieht auch Eberhard Ruoff so, Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins und Rielingshäuser Ortsvorsteher. Die Exponate im nördlichen Teil der Kelter seien „ausgezeigt“, jeder habe sie schon einmal gesehen. Dazu komme, dass die Stadt schon vor mehr als zwei Jahren aus Brandschutzgründen untersagt habe, die Kelter für größere Veranstaltungen zu nutzen. Lediglich das Kelterstüble im vorderen Bereich sei nach wie vor gut besucht.

Zuvor habe man zu Weinproben oder anderen Events teilweise durchaus mehr als 100 Besucher gezählt. „Das ist alles ganz ordentlich gelaufen“, sagt Ruoff. Doch dann seien eben Dinge wie das Unglück bei der Love-Parade in Duisburg gekommen. Seitdem schaue man verstärkt auf Sicherheitsvorkehrungen – Ruoff verweist auf die Schließung des Stuttgarter Fernsehturms. Ohne diese Begleitung hätte das Öffnen des Museums keinen Sinn mehr gehabt.

Dazu komme, dass seit der Sanierung der Gemeindehalle in der Kelter einige Gerätschaften zwischengelagert worden seien. „Das entflechtet sich jetzt erst langsam wieder“, betont Ruoff. Es stünden aber immer noch einige alte Stühle dort.

Sobald die Umbauten in der Kelter abgeschlossen sind, werde man sich Gedanken machen, wie es weitergehen könnte. Vermutlich werde es nötig, neue Exponate zusammenzustellen und die Ausstellung ganz neu zu konzipieren, meint Ruoff. Sicher werde der Verein – wie auch seinerzeit bei der ersten Sanierung – wieder einen gewissen Geldbetrag beisteuern, kündigt der Vorsitzende an.

Man sei derweil jedenfalls nicht untätig. Der Verein mit dem Ziel der Brauchtums- und Heimatpflege bereite gerade eine Attraktion auf dem Wasserbehälter Lohweinberg vor, kündigt Ruoff an (siehe separater Kasten).

Zum Zustand der Kelter hatte der Erste Beigeordnete Gerhard Heim auch in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats etwas gesagt. Man habe ein Brandschutzgutachten erstellen lassen. Auf dieser Basis plane nun das Stadtbauamt das weitere Vorgehen. Bis Ende des Jahres soll feststehen, was alles gemacht werden muss. Heim nennt als Beispiele fehlende Fluchtwege und neue sanitäre Anlagen. Im Haushalt 2016 würden dann die erforderlichen Mittel eingestellt werden, so Heim.