Matthias Schadt bietet Holzprodukte seit zwölf Jahren an. Foto: Avanti

Die Rielingshäuser sind einfallsreich. Der Weihnachtsmarkt in dem Marbacher Stadtteil wurde zwar abgesagt. Aber die Bürger wussten sich zu helfen.

Marbach - Auch in diesem Jahr wurden all jene enttäuscht, die im Vorfeld fleißig waren und für den Weihnachtsmarkt des CVJM in Rielingshausen gewerkelt und gebacken hatten. Der Markt wurde nämlich pandemiebedingt abgesagt. „Umso mehr freuen uns darüber, dass der Kultur- und Heimatverein wenigstens etwas helfen kann“, sagte die Vorsitzende Christiane Scheuing-Bartelmess. Sie persönlich hat drei von ursprünglich sieben Anbietern auf der Vereins-Homepage online gestellt, „damit die vielen selbst gemachten Waren doch noch ihre Käufer finden“.

Weihnachtliches aus heimischem Holz

So hatten am Samstag Rielingshäuser die Chance, direkt vor Ort einzukaufen: denn Matthias Schadt stellt zuhause in der Triebstraße sein umfangreiches Repertoire an Holzgeschenke-Artikeln aus. Wer klingelte, dem öffnete der Hausherr und präsentierte stolz die Produkte aus heimischen Hölzern. In seinem eigenen Sägewerk im Frühmesshof schneidet der Tüftler die Bretter zu, bevor der gelernte Feinblechner, dessen Vater Schreiner war, die Fantasie spielen lässt. „Vor zwölf Jahren habe ich damit begonnen, Ware für den Weihnachtsmarkt herzustellen. Damals waren das Sterne“, sagte der ambitionierte Hobby-Holzwurm. Auch die selbst gefertigten Schablonen, etwa Hufeisen, hängen von der Werkstatt-Decke herab. Im früheren Hobbyraum befindet sich jetzt die Ausstellung: eine Menge niedlicher Geschöpfe, etwa Katzen oder Hasen sind zu sehen, aber auch Zweckmäßiges wie Weinflaschenständer oder allerlei Dekoratives. Bei der Kundenfrequenz da hatte er sich etwas anderes erhofft. „Bislang hat nämlich keiner geklingelt und etwas gekauft“, sagte Schadt.

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Basteleien der Grundschule schnell vergriffen

Das krasse Gegenteil davon erlebten Sandra Heß und Vanessa Maier. Die beiden Frauen vom Vorstandsteam des Fördervereins an der Quellen-Grundschule waren am Samstagvormittag schlichtweg sprachlos. „Wir wurden komplett überrannt“, so die beiden, die sich bereits nach einer knappen halben Stunde ausverkauft waren: nur noch ein geschmückter Kranz, ein Advents-Gesteck mit Lichterglas sowie wenige Pralinentütchen warteten auf ein paar späte Käufer. Alle anderen Exemplare der 54 von Elternteilen selbst gebundenen und geschmückten Adventskränze wie auch zehn Gestecke waren weg. „So hatten wir das gar nicht erwartet“, sagten die Frauen.

Brot, Butterstollen und Konfekt

Bei Sabine Stickel quoll am Samstag das Haus beinahe über an duftendem Gebäck. Die Bäckerin hat ihren Beruf zum Hobby gemacht und wird regelmäßig vor der Adventszeit richtig schaffig. Gut zwanzig Kilogramm Gutsle verschiedener Sorten hatte die Rielingshäuserin in ihrer Küche in den vergangenen Tagen aus dem Ofen geholt. Die Brote, die sie im Holzofen im Garten bäckt, wurden aber erst am Samstagmorgen eingeschossen. Dazu war sie bereits um 6 Uhr aufgestanden, um mit Tannenholz Feuer zu machen. „Des harzigen Aromas wegen“. Walnussbrote und Vollkornbrot sollten im Laufe des Tages folgen, damit am Sonntag von 13 Uhr an, all jene, die Lust auf knusprig gebackenes Holzofenbrot hatten, zufrieden gestellt werden konnten. Auch der elektrische Steinbackofen wurde für die alternative Weihnachtsmarkt-Aktion angeheizt. „Viele Leute lieben diese Art Brote“. Aber außer den Broten hatte Sabine Stickel auch noch Butterstollen im Angebot – samt Konfekt.