Die Holzstreben sind vermutlich durchgetreten worden. Foto: Patrick Heller

Unbekannte haben auf der Trasse hinunter zur Häldenmühle das Geländer beschädigt.

Marbach - Es hat lange gedauert, bis der neue Radweg zwischen dem Gewerbegebiet und der Häldenmühle endlich freigegeben werden konnte. Umso begeisterter sind Pedaleure aber seither über die schöne Trasse, auf der man seinen fahrbaren Untersatz wunderbar rollen lassen kann. Allerdings wurde das Bild in den vergangenen Wochen erheblich getrübt. Vandalen haben an der Strecke ihrer Zerstörungswut freien Lauf gelassen.

Wann er das erste Mal eines der demolierten Holzgeländer gesehen hat, kann Patrick Heller gar nicht mehr genau sagen. „Es muss aber vor ungefähr einem Monat gewesen sein“, erklärt der Steinheimer, der die Strecke auf dem Weg zur Arbeit passiert. Zunächst seien ihm nur zwei oder drei beschädigte Querstreben aufgefallen. Am vorvergangenen Wochenende sei es dann aber richtig extrem gewesen. Patrick Heller schätzt, dass um die 20 Teile ramponiert wurden. „Der schöne, erst neu errichtete Radweg wird somit von Schwachköpfen unnötig entstellt“, ärgert sich der Mann aus der Urmenschstadt. Inzwischen sei der Schaden zwar behoben worden, doch der Steinheimer fragt sich, ob die Vandalen vielleicht wieder zuschlagen werden und „wie die Verantwortlichen des Radwegs nun vorgehen“. Er macht sich Gedanken, ob vielleicht auf eine robustere Konstruktion aus Metall gesetzt werde, die aber wohl teurer sei und auch nicht so ansprechend. Außerdem hofft Patrick Heller, dass sich jemand findet, der die Übeltäter vielleicht beobachtet hat. Das würde sich wahrscheinlich auch der Marbacher Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling wünschen. Der Verwaltungsmann ärgert sich nämlich auch über so viel Unverfrorenheit. „Das ist bitter so eine Geschichte und immer mal wieder ein Problem“, sagt er. Das Holz werde vermutlich einfach durchgetreten. Verantwortlich für den Radweg sei aber nicht die Stadt, sondern das Land. Wobei man dort von den Vorfällen wisse.

Das bestätigt Katja Lumpp, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart. „Das Problem ist, beziehungsweise war bekannt“, sagt sie. Und die beschädigte Holzkonstruktion sei am Dienstag vergangener Woche durch die für diesen Bereich zuständige Straßenmeisterei des Landkreises Ludwigsburg auch schon instandgesetzt worden. Katja Lumpp weist jedoch auch darauf hin, dass man auf den Vandalismus nicht dahingehend reagieren will, künftig auf ein anderes Material als Holz zu setzen. „Stahlgeländer als Alternative kosten unverhältnismäßig mehr und werden in der Regel aus gestalterischen Gründen abgelehnt“, erklärt die Behördensprecherin. Das heißt aber nicht, dass die Verantwortlichen vor der Zerstörungswut kapitulieren würden. Die Straßenmeisterei versuche, „nach unserer Kenntnis auf anderem Wege die Dauerhaftigkeit zu verbessern.“

Das ist in der Tat so. Als Lösungsansatz haben sich die Verantwortlichen überlegt, härtere Holzarten einzusetzen, berichtet Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamts Ludwigsburg. „Wir hoffen, dass dann die Beschädigungen nachlassen oder gar nicht erst entstehen.“ Das standfestere Material sei bei der jüngsten Reparatur des Geländers auch schon eingesetzt worden.