Das Obelix-Kostüm von 2018 war Inspiration für Motto „Super-Helden“. Foto: Archiv (avanti)

Am Donnerstag startet die neunte Auflage des vielleicht verrücktesten Radrennens der Welt – 202 Meter steil bergauf.

Marbach - Es ist eine Mischung aus Gaudi und sportlicher Höchstleistung – das Cobble Hoppel, dessen Ursprung in Großbritannien liegt. 202 Meter geht es vom Cottaplatz zum Marbacher Torturm mit dem Fahrrad steil bergauf, auf Kopfsteinpflaster mit Steigungen zwischen neun und 14 Prozent. Organisationschef Achim Seiter kennt drei Gründe, warum dieser Bergsprint die Teilnehmer reizt: „Für ein Drittel der Starter ist es die sportliche Herausforderung, möglichst schnell zu sein. Ein weiteres Drittel überwindet den inneren Schweinehund und will einfach hochkommen. Und für das letzte Drittel ist der Cobble Hoppel einfach Karneval im Oktober“, erklärt er.

Wobei Karneval kein schlechtes Stichwort ist: Verrückte Verkleidungen gehören zu einer Veranstaltung wie dem Cobble Hoppel dazu. Seit dem vergangenen Jahr steht der Radsprint sogar immer unter einem Motto, das Zuschauer und Sportler zum Nachdenken über eine Verkleidung animieren soll. Nachdem 2018 das Thema Punk war, lautet das Motto in diesem Jahr „Super-Helden“. „Wir glauben, dass das ein Thema ist, bei dem diejenigen, die ihre Kreativität freien Lauf lassen wollen, sich angesprochen fühlen“, meint Achim Seiter. Der Bogen reiche von „Ich bin mein eigener Held“, „Mein wirklicher Held ist meine Oma“ bis zu den allseits bekannten Comic-Helden. „Es lässt auf jeden Fall mehr Raum als beispielsweise ,Oktoberfest‘, wo die meisten wahrscheinlich mit der Lederhose aufs Rad sitzen würden“, ist sich Achim Seiter sicher.

Die Idee zum Thema Super-Helden kam dem Organisationsteam bereits im vergangenen Jahr, da damals zwei Radfahrer als Asterix und Obelix die Strecke in Angriff nahmen. Und auch in diesem Jahr wird Kreativität vom Organisationsteam belohnt: Für den Finaldurchgang qualifizieren sich in der ersten Runde nicht nur die zehn schnellsten Herren und die drei schnellsten Damen, sondern auch die zehn Starter mit der originellsten Verkleidung. „Eine unabhängige Jury wird darüber entscheiden“, sagt Achim Seiter. Zu dieser wird neben dem Silla Hopp-Triathleten Henri Pönitz, der Zahnärztin Daniela Wörz, dem Arzt Michael Herzog und Jannik Karl auch ein Zuschauer gehören, der sich durch eine besonders originelle Verkleidung auszeichnet.

Die Strecke, die auf die Radfahrer wartet, weist die bekannten Tücken auf: Nach dem Start von der kleinen Rampe geht es auf die relativ ebene Strecke mit Pflastersteinen in die „Kurve der Erkenntnis“. Es folgt die so genannte „Wahrheit“ – eine 14-prozentige Steigung mit Pflastersteinen und nicht wirklich fahrradfreundlichen Spalten –, die am „Smokers End“ endet. „Hier ist für „Raucher normalerweise Schluss“, so Seiter. Wer es bis zum „Himmelaya“ schafft, der wieder flacheren Passage, lernt das „ganz Fiese kennen. Man meint, es schon geschafft zu haben, aber die Muskulatur ist schon komplett übersäuert“, führt Seiter weiter aus. Oben wartet schließlich das Ziel, also der Torturm inklusive Zielfoto auf die Teilnehmer.

Die Organisatoren hoffen, dass sich das Starterfeld wieder bei 80 bis 100 Teilnehmern einpendelt. Dass der am gleichen Tag stattfindende Charity Bike Cup viele potenzielle Starter abzieht, glaubt Achim Seiter nicht. „Das werden nicht mehr als eine Handvoll sein“, sagt er – zumal auf die Sieger wieder besondere Pokale warten. „Unsere Pokale sind nicht die klassischen Staubfänger, das sind echte Schmuckstücke, die Monika Schreiber gestaltet“, lobt Achim Seiter. Und auch das Wetter passt fürs Cobble Hoppel: „Selbst die pessimistische Wetter-App von Apple prophezeit Sonnenstrahlen.“

Der Zeitplan

13.13 Uhr: Starnummernausgabe Café Provinz. 13.33 Uhr: Beginn des Probefahrens. 14.30 Uhr: Letzte Infos (Kurve der Erkenntnis). 15.05 Uhr: Start. Anschließend: Finalrunde. Anschließend: Siegerehrung am Torturm