Der Brandanschlag vom 3. Oktober wird jetzt verhandelt. Foto: Archiv (KS-images.de)

Der 42-jährige Angeklagte steht ab Montag wegen versuchten Mordes vor dem Heilbronner Landgericht.

Marbach - Vor dem Landgericht Heilbronn beginnt am kommenden Montag der Prozess gegen den Mann, der für die Marbacher Brandanschläge in der Nacht zum 3. Oktober vergangenen Jahres verantwortlich sein soll. Der 42-Jährige wird unter anderem des versuchten Mordes und der Brandstiftung angeklagt. Er soll zunächst die von ihm selbst bewohnte Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Niklastorstraße in Brand gesetzt haben. Das Feuer griff auf das gesamte Gebäude über, in dem zu dieser Zeit vier Bewohner schliefen. Sie konnten durch das beherzte Eingreifen von zwei Passanten alarmiert und gerettet werden. Am Gebäude entstand ein Schaden von mindestens 200 000 Euro. Anschließend soll der mit einem Teleskopschlagstock bewaffnete Angeklagte Molotowcocktails gegen das Türportal der Stadtkirche und gegen die Tür des Polizeireviers geworfen haben, wodurch er weiteren Sachschaden in Höhe von insgesamt 15 000 Euro verursacht habe. Der Brand am Polizeirevier konnte durch Beamte gelöscht werden. Als deren Kollegen den Verdächtigten entdeckten und zur Rede stellen wollten, warf er eine Glasflasche nach ihnen, welche die Beamten knapp verfehlte. Der 42-Jährige wurde festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Die Marbacher Brandnacht hatte landesweit auch in Radio und Fernsehen für Aufsehen gesorgt, nicht zuletzt, weil vermutlich ohne das beherzte Eingreifen der beiden zufällig vor Ort anwesenden Retter Menschen ums Leben gekommen wären. Für den nun am Montag startenden Prozess sind insgesamt zehn Verhandlungstage bis Ende Juni geplant. Es sind 25 Zeugen und zwei Sachverständige geladen.