Laura Harrison und Michelle Weis (von links) haben bei ihren Recherchen einiges über das Leben der Menschen in Nepal und ein Entwicklungshilfeprojekt dort erfahren. Foto: Andrea Ertl

Zwei Schülerinnen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums haben einen Themenabend unter dem Titel „Nachhaltige Entwicklungshilfe“ vorbereitet. In dessen Rahmen stellen sie auch ein Schulprojekt in Nepal vor.

Marbach - Ein Seminarkurs zum Themenkomplex Nachhaltigkeit einschließlich schriftlicher Arbeit kann eine mündliche Prüfung im Abitur ersetzen – und darüber hinaus die Sicht auf das eigene Leben nachhaltig ändern. Diese Erfahrung machen Laura Harrison und Michele Weis gerade, die für ihren Seminarkurs am Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) ein Projekt in Nepal beleuchten. Beim Themenabend „Nachhaltige Entwicklungshilfe“ stellen die zwei Schülerinnen aus der 11. Klasse des FSG nun vor, wie das Projekt „Jharkot School & Medical Centre in Nepal“ drei der 17 gesteckten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) erfüllt.

„Wir können uns so glücklich schätzen, in Deutschland zu leben und das alles zu haben“, erklärt Laura Harrison vorab. Durch die Arbeit für ihren Seminarkurs hat sie nämlich den Alltag von Menschen in Nepal näher kennengelernt.

„Dort ist Bildung kostenpflichtig, es gibt nahezu keine Ärzte in den Dörfern und die Tibeter werden unterdrückt“, berichtet sie aus ihren Recherchen. Auch Michelle Weis ist nachhaltig beeindruckt von ihren Erkenntnissen: „Dadurch, dass ich mich so viel mit dem Leben dort beschäftigt habe, möchte ich nach dem Abitur nach Nepal gehen und an dieser Schule unterrichten“ – in einem so genannten Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Auch Laura Harrison kann sich gut vorstellen, im Anschluss an ihr Abitur dort zu unterrichten.

Die Idee zu diesem Projekt entstand, als die beiden Schülerinnen zufällig bei einem Besuch des Weihnachtsmarktes in Prevorst die Steinheimerin Claudia Canz kennen lernten. Sie engagiert sich schon seit Jahren für diese Einrichtung in Nepal und hat die Schule bereits mehrmals besucht.

Anhand des Projektes der Jharkot School & Medical Centre in Nepal wollen Laura Harrison und Michelle Weis detailliert die folgenden drei Nachhaltigkeitsziele der UN beleuchten: Gesundheitsversorgung, hochwertige Bildung und Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen. Jedes einzelne dieser Themen setzen sie in Bezug zu dem Projekt in Nepal.

Und die Ergebnisse aus ihrer Arbeit werden sie bei ihrem Themenabend am Dienstag im Musiksaal des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) der Öffentlichkeit vorstellen. Unterstützt werden sie dabei von Claudia Canz, die über ihre Erlebnisse an der Schule berichten wird. Auch Tendol Lhundup, eine junge Frau, deren Familie aus Tibet flüchtete, als sie vier Jahre alt war, wird von ihren ganz persönlichen Erlebnissen und Eindrücken erzählen. Mittlerweile lebt die Tibeterin mit ihrer eigenen Familie in Ludwigsburg.

Finanzielle Unterstützung, beispielsweise um Flyer für die Veranstaltung zu drucken, haben die jungen Frauen von der Marbacher Firma Hainbuch erhalten, mit der sie durch das Projekt „Marbach handelt fair“ in Kontakt kamen. Auch dabei steht das Thema Nachhaltigkeit im Fokus.

Nachhaltig beeinflusst hat das gemeinsame Projekt übrigens auch den Berufswunsch der Jugendlichen. „Mich interessiert schon immer das Thema Internationales Business, dieses Interesse wurde auf jeden Fall durch unser Projekt gestärkt.“ Laura Harrison ergänzt dazu: „Ich möchte Medizin studieren, vor allem die tibetische Medizin interessiert mich sehr, das ist eine ganz andere Herangehensweise.“