Im Foyer der Stadthalle erstrahlten die Stimmen des Gemischten Chores. Foto:  

Mit einem außergewöhnlichen Konzert hat die Chorver-einigung mit jungen FSG-Akteuren begeistert.

Marbach - Es war ein Abend, wie ihn sich die Akteure der „Nachtklänge“ wohl gewünscht hatten: trocken, wunderbar lau und selbst der Sonnenuntergang war wie aus dem Bilderbuch. Ein abwechslungsreiches und vielgestaltiges Programm erwartete die zahlreichen Besucher, die sich einem sowohl dramaturgisch wie auch gesanglich interessanten Spektakel auf der Schillerhöhe gegenüber sahen. Passend ins Drehbuch eingearbeitet waren auch die Lichtverhältnisse. Beim Eröffnungslied der Mozartschen „Abendruhe“, das der Gemischte Chor des Liederkranzes und die Gesangsklassen 6c und 6e des Friedrich- Schiller-Gymnasiums, auf den Treppen vor dem Schillerdenkmal gesungen haben; und eine Station weiter, wo sich die Schüler singend in Dreiergrüppchen zwischen die Pfeiler des Limos drängten; die untergehende Sonne direkt im Blick. Beide Chöre werden von Wolfgang Jauch geleitet, der sich im Verlauf des Abends auch einige Male ans Klavier setzte.

Doch auch die Zuschauer waren gefordert: galt es doch, stillschweigend an dem singenden Schülerchor vorbeizudefilieren, der wenige Schritte weiter den Weg hoch zur Stadthalle säumte. Dort fand das ungewöhnliche Konzert seinen Fortgang; doch vorab hatten die Teilnehmer der FSG-Theater AG ihren Freiluft-Auftritt, der passend zu dem stimmungsvollen Abend, eine Szene aus Shakespeares Sommernachtstraum bot. Mit farbenfroher Kleidung beanspruchten die Mimen einen Teil des Parks, auf dem sie barfuß und mit ausdrucksstarken Bewegungen durch das Grün des Rasens kreiselten, hüpften oder geschmeidig tänzelten. Mehr zum Thema Liebe, Zauber und Leidenschaft gibt es von den Darstellern im Juni zu sehen, wenn das Tanztheater an drei Tagen zur Aufführung kommt.

Im Foyer der Stadthalle angekommen, erstrahlten die Stimmen des Gemischten Chores mit dem Abendlied von Rheinberger, das zudem friedliche Ruhe einkehren ließ, bevor die Gäste ihre Plätze im Saal einnahmen. Bariton Oleksandr Scherbakov gab der musikalischen Abendstimmung eine weitere Facette. Er interpretierte eindrucksvoll das Lied des Wolfram aus der Oper Tannhäuser, „O du mein holder Abendstern“. Mit der in den USA geborenen Sopranistin Kirsten Blaise ertönte im Anschluss unter anderem das Solo „Nuit d´étoiles von Claude Debussy, das von FSG Musiklehrer Matthias Guthier am Klavier begleitet wurde.

Jean-Philippe Rameaus „La Nuit“ bot sich den Zuhörern als zarter Ohrenschmaus dar, der gemeinsam mit dem Gemischten Chor betont anmutig intoniert wurde. Die Gesangsklasse verabschiedete sich wenig später mit einem Dreierblock: ihre Interpretation von „Der Hölle Rachen kocht in meinem Herzen“ aus der Zauberflöte - eine beachtliche Leistung, bei der die Stimmen in beachtliche Höhen klettern – wurde lebhaft vom Publikum beklatscht.

Zwei weitere Solostimmen erhielten an dem Abend ebenfalls ihre Bühne: So überzeugte Hanna Lörcher als Sopranistin, die ein Stück aus „Tanz der Vampire“ zum Besten gab oder auch den Gänsehaut erzeugenden Song „Fly with me“ aus dem Film „Wie im Himmel“. Bariton Johannes Ravindren erhielt starken Applaus für Stücke wie etwa die „Musik der Nacht“ aus dem „Phantom der Oper“.

Und freilich darf auch das Ensemble Sing for Fun nicht fehlen, das die Chorvereinigung Liederkranz komplettiert. Unter der Leitung von Tobias Burkardt brachten diese ihren Kehlkopf zum Klingen mit Stücken wie etwa „Moonglow“ oder „Goodnight Sweetheart“. Moderiert wurde der gesamte Abend im launigen Stil von Sing for Fun-Mitglied Joachim Gluma.