Die Marbacher Wehr bekommt ein neues Fahrzeug. Foto: Archiv (dpa/Paul Zinken)

Die Feuerwehr Marbach bekommt neues Fahrzeug. Das Alte wird verkauft.

Marbach - Wenn man bedenkt, welchen Strapazen ein Feuerwehrauto im Einsatz ausgesetzt ist, hat das Löschfahrzeug LF 16 TS der Marbacher Kameraden mit seinen bald 30 Jahren ein fast schon biblisches Alter erreicht. Deshalb soll es nun auch ausgetauscht und durch ein LF 20 ersetzt werden. Der Marbacher Ausschuss für Umwelt und Technik hatte daran nichts auszusetzen und stimmte dem Vorhaben zu – auch wenn dafür rund 480 000 Euro in die Hand genommen werden müssen. Der Bürgermeister Jan Trost hatte zuvor betont, dass die Neuanschaffung mit dem Feuerwehrbedarfsplan korrespondiere. Der Erste Stellvertretende Kommandant Björn Christ ergänzte, dass die Truppe wieder ein „ganz normales Löschfahrzeug“, also keine Luxusvariante im Blick habe. Im Unterschied zum aktuellen LF 16 TS verfüge das neue Modell jedoch über einen Wassertank an Bord. „Dadurch spart man in den ersten paar Minuten zwei Mann“, erklärte Christ. Das sei ein wichtiger Faktor. „Das Personal wird nicht mehr, man hat weniger Personal zum Schläuche rollen, also muss man immer mehr kompensieren“, konstatierte er.

Eine Erklärung, an der Ernst Morlock von der SPD nichts zu kritteln hatte. Und ihm leuchte auch ein, dass ein solches Fahrzeug nach 30 Jahren ersetzt werden müsse. Ihn irritierte nur, dass die Marbacher Partnerwehr im bayerischen Hagenheim das ausrangierte Löschauto übernehmen wolle. „Da muss man sich natürlich fragen, was in Bayern anders ist als in Baden-Württemberg“, wollte Morlock wissen. „Da wird vieles lockerer gehandhabt“, erwiderte Björn Christ. Außerdem verfüge Hagenheim über eine sehr kleine Abteilung. „Da wird noch viel gemacht und getan. Das sind größtenteils Landwirte und Bastler.“ Und die kümmerten sich darum, dass das Fahrzeug in Schuss bleibt.

Dr. Dieter Zagel von den SPD, der sich bei der Marbacher Feuerwehr engagiert, machte ferner darauf aufmerksam, dass so ein kleiner Ort wie Hagenheim in der Regel kein solches Fahrzeug in petto habe. Doch dort werde die Feuerwehr in Vereinsform geführt und das Auto in Eigenregie restauriert. „Das wäre bei uns in dieser Form nicht möglich“, betonte Zagel. Schon einmal hätten die Kollegen in Bayern ein Auto aus Marbach übernommen und dieses am Laufen gehalten. So werde es nun wieder gehandhabt. „Und uns schadet es nicht“, sagte er.Im Gegenteil. Die Stadt bekommt sogar noch Geld für das alte Fahrzeug. Wie Jan Trost beteuerte, werde der marktübliche Preis abgerufen. Ferner gebe es für den neuen Wagen einen Zuschuss von 92 000 Euro. Der Bürgermeister erklärte zudem, dass man die Situation in Marbach nicht mit der in Hagenheim vergleichen dürfe. Dort werde das Fahrzeug nur zwei- oder dreimal im Jahr benötigt, während die Schlagzahl in der Schillerstadt doch eine ganz andere sei. Entsprechend müsse das Auto in Marbach ausgerüstet sein. „Da muss es immer zu 100 Prozent funktionieren“, betonte der Rathauschef.

Das neue Modell wird allerdings nicht morgen schon im Magazin der Marbacher Kameraden einrollen. Björn Christ erläuterte, dass man das LF 20 erst ausschreiben müsse. Es dauere um die zwei Jahre, bis das Löschfahrzeug tatsächlich in Empfang genommen werden könne.