Beim Badewannenrennen geht es fröhlich zu. Foto: privat

Ein Erfahrungsbericht vom Rennen in der französischen Partnerstadt L’Isle Adam. Beim Badewannenrennen nur nicht kentern.

Marbch - A

lles, nur nicht kentern“ – dieses bescheidene Ziel wurde bereits in der Vorbereitungsphase zur Maxime erhoben. Der Partnerschaftsausschuss aus L’Isle Adam stellte dem Team Marbach einen schwimmbaren Untersatz in Form einer Badewanne zur Verfügung. Die Mannschaft, bestehend aus den Kampfpaddlern Andrea und Axel Opitz sowie dem Konstrukteur und technischen Leiter Dr. Dieter Zagel war bereits bei vorherigen Rennen mit Marbacher Beteiligung zum Einsatz gekommen. Insgesamt 19, zumeist höchst kreativ ausgeschmückte Wannen, waren am Flussufer unweit von Paris am Start – da verstand es sich von selbst, dass das Team Marbach mit einer einzigartigen Dekoration punkten wollte.

Die angebrachten Handbälle sowie die deutschen und französischen Fähnchen symbolisierten die Beziehungen zwischen den beiden Städten, die im Jahr 1984 auf zunächst sportlichem Niveau geknüpft wurden. Damals gingen die Handballmannschaften aus L’Isle Adam und dem Marbacher Stadtteil Rielingshausen sowie weitere Sportabteilungen aus der Schillerstadt eine inoffizielle Verbindung ein, die in der offiziellen Städtepartnerschaft weitergeführt wurde.

Einen der drei ausgelobten Schönheitspreise gewann das Marbacher Handballboot beim 22. course de baignoire, wie das Rennen offiziell heißt, zwar nicht, dafür bestach es durch seine solide Konstruktion. Auf dem Fluss dümpelten die kreativ gestalteten Exemplare, die Toilettenschüsseln, Vinyl-Schallplatten, Pizzakartons oder jede Menge Luftballons an Bord hatten. Einige davon erreichten ihr Ziel nicht, sondern kenterten auf der Strecke.

Nach dem Startschuss für den ersten Durchlauf kamen dem Zweierboot aus Marbach zwar immer wieder die Konkurrenzwannen in die Quere, die beiden Paddler erreichten dennoch als Fünfte das Ziel. Auch beim zweiten Durchlauf galt es, sich auf der rund 300 Meter langen Strecke mit einem Wendepunkt als Schikane gegen die starke Konkurrenz zu behaupten. Dank der motivierenden Anfeuerungsrufe der beeindruckenden Zuschauermenge mobilisierte das inzwischen etwas entkräftete Duo seine letzten Reserven. In der Gesamtwertung erreichte das Team Marbach den sechsten von insgesamt 19 Plätzen. Für die beiden Paddler und ihren technischen Leiter gleicht dieses Ergebnis durchaus einem Erfolg. Vor dem Start galt zwar noch das olympische Motto „dabei sein, ist alles“, dies ist jedoch im Verlauf des Rennens einem gewissen Ehrgeiz gewichen. Ein Erfolg war auch, dass die Partnerschaft zwischen den beiden Städten auch außerhalb der offiziellen Treffen im September ins Gedächtnis gerufen wurde. „Ich bin schlichtweg begeistert“, freute sich Isabel Delais, Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses in L’Isle Adam. Sie hofft darauf, dass zukünftig mehr Teilnehmer, die der Partnerschaft verbunden sind, am jährlichen Rennen, das von den örtlichen Selbstständigen organisiert wird, teilnehmen – und zwar deutsche Paddler genauso wie französische.