Die Freude der Mitarbeiter am Stand wirkt ansteckend. Foto: Asylkreis

Der Asylkreis hat auf dem Marbacher Weihnachtsmarkt eine überwältigende Resonanz erlebt – bereits am Nachmittag gingen die ersten Kuchen zur Neige. Bei Musik und Gesprächen ist man in Kontakt gekommen.

Marbach - Schon am frühen Nachmittag haben die Helfer ein Problem. Der Kuchen geht zur Neige, die kleinen Päckchen mit Gebäck werden auch immer weniger. Mit der großen Resonanz hätte keiner der Helfer am Stand des Asylkreises auf dem Marbacher Weihnachtsmarkt gerechnet und gleichzeitig ist die Freude darüber groß.

Mehrere Platten mit selbst gemachten Kuchen hatten sie am Vormittag am Stand angerichtet, daneben selbst gebackenes Gebäck, Apfelbrot und Kekshäuschen, extra gefertigt von den Schülern der sechsten Klasse der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule. Und je schöner das Wetter wird, desto mehr Menschen bummeln über die Marktstraße – und desto voller wird es auch am Stand. Slimane Arroudj vom Asylkreis spielt auf der Trommel, während weiter unten die Marbacher Sängerknaben singen und weiter oben eine Jazz-Combo Weihnachtslieder spielt.

Doch die Helfer verkaufen nicht nur Süßes. Immer wieder kommen sie mit Besuchern ins Gespräch, können über ihre Arbeit und die Situation von Flüchtlingen in Marbach und im Landkreis berichten.

Passend dazu das große Schild am Stand: „Wir schaffen das – zusammen mit ihnen“. Die große Herausforderung, Flüchtlinge aufzunehmen und sie in die Stadtgesellschaft zu integrieren, kann nur gemeinsam mit den Marbachern gelingen. Die Begegnungen und Gespräche am Stand machen Mut. Auch Mohamed Raschid und sein Sohn Faycal sind da. Sie sind aus Syrien geflohen. Der Vater berichtet über ihre Flucht, während Faycal mit einem Luftballon beschäftigt ist.

Später wird es noch lebendiger: Sama Siba und Soulemane Arafat, beide aus dem Togo, haben sich ans Verkaufen gemacht. „Hallo“, „Willkommen“, rufen sie freudig den Passanten zu und bieten die restlichen Kuchenstücke und Päckchen mit Gebäck an. Ihre Freundlichkeit ist ansteckend – und bald ist alles verkauft. Am Ende hat der Asylkreis gut 400 Euro eingenommen. Geld, das für die nächsten Projekte wie das internationale Café verwendet werden kann. Noch wichtiger ist an diesem Tag aber die Begegnung. Mit den Marbachern. Und mit den Flüchtlingen.