Beim Verlegen der Leitungen wird es an der Kronenkreuzung unweigerlich zu Einschränkungen kommen. Foto: Archiv (Oliver von Schaewen)

Im nächsten Bauabschnitt wird an einem Marbacher Nadelöhr gebaut: der Kronenkreuzung.

Marbach - Es ruckelt und zuckelt ein wenig beim Verlegen der Marbacher Nahwärmeleitung, die am Ende vom Schulzentrum bis hinunter in die Altstadt verlaufen soll. Längst sollten die Arbeiten am ersten Abschnitt, der von der Heizzentrale in den Schulen bis auf Höhe Haffnerstraße und Uhlandschule reicht, beendet sein. Doch wegen Corona-Fällen bei der ausführenden Firma und aufgrund des unerwartet felsigen Untergrunds platzte der Zeitplan. „Wir gehen im Augenblick davon aus, dass der Abschnitt bis März abgeschlossen ist“, sagte Bauamtsleiter Dieter Wanner nun im Gemeinderat und deutete zugleich an, dass es der zweite Sektor zwischen Uhlandschule und Art-Hotel ebenfalls in sich haben wird – weil hier auch am Nadelöhr Kronenkreuzung gehämmert und gebohrt werden wird.

Hendrik Lüdke von Puls hatte das Thema angeschnitten und wollte wissen, ob die Wildermuthstraße dann gesperrt werden müsse und wie eine Umleitungsstrecke ausschauen könnte. Wanner machte daraufhin klar, dass in der Tat ein schwieriger Bauabschnitte bevorstehe, zumal auch mit Einschränkungen am König-Wilhelm-Platz zu rechnen sei. „Da wird die Anfahrbarkeit der Bushaltestelle in irgendeiner Form betroffen sein“, erklärte er. Umso wichtiger sei es, eine tatkräftige und leistungsfähige Firma für den Weiterbau zu finden, die die Herausforderungen meistern kann. Was die Kronenkreuzung anbelangt, verhalte es sich so, dass man vermutlich eine Umleitung im Bereich der August-Lämmle-Straße einreichten werde. „Aber das wird schwierig, und da gibt es noch Detailabstimmungen“, kündigte Wanner an. Das ist auch noch der aktuelle Stand, nachdem das Thema am Montag nochmals verwaltungsintern diskutiert wurde. „Wir konnten die Verkehrsführung noch nicht abschließend klären. Für die weitere Abstimmung ist noch ein Termin mit dem Landratsamt notwendig“, teilt Markus Graff mit, der bei der Stadt für den Tiefbau zuständig ist.

Noch nicht in Stein gemeißelt ist zudem, wann genau der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt erfolgen soll und wann die Bagger zur Kronenkreuzung vorrücken. Voraussichtlich werde der Spatenstich aber Mitte Mai sein, erklärt Markus Graff. Ans Wärmenetz angedockt werden von da an auch einige Gebäude in der Wächterstraße, nachdem von Anwohnerseite aus ein entsprechender Wunsch geäußert worden war. Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt betragen rund 570 000 Euro. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung seinen Segen gegeben, das Vorhaben auszuschreiben.

Aktuell geht die Verwaltung davon aus, dass die Rohre bis Ende 2021 verlegt werden können. Doch damit ist das Gesamtprojekt längst noch nicht beendet. Denn anschließend sollen die Leitungen auch in der Markstraße ins Erdreich gelassen werden. Und zwar dann, wenn die Fußgängerzone wegen der Sanierung ohnehin aufgerissen werden muss. Mit der im Schulzentrum erzeugten Energie soll hier unten im Herzen der Altstadt unter anderem das neue Rathaus beheizt werden.