Im Bereich der Hochhäuser „ eine Lösung zu finden, ist nahezu unmöglich“, sagt Bürgermeister Jan Trost. Foto: (Werner Kuhnle)

Thomas Dettling, ein ehemaliger Hörnle-Einwohner, hat sich über die Park-Problematik im Ortsteil Gedanken gemacht. Den meisten Vorschlägen muss Bürgermeister Jan Trost jedoch gleich Absagen erteilen.

Marbach - Parkprobleme hat jeder einmal. Im Hörnle stehen diese jedoch quasi in Dauerschleife auf der Tagesordnung, was die ständige Präsenz des Themas in den Einwohnerversammlungen zeigt. In den vergangenen Jahren wurde zwar bereits einiges getan, um die Lage zu entspannen, genug ist das nach dem Geschmack von Thomas Dettling jedoch noch nicht. Der ehemalige Bewohner des Marbacher Stadtteils, der inzwischen in Ludwigsburg lebt, hat sich deshalb Gedanken gemacht. „Als ich selbst in Parkplatznot war“, sagt er. Nachdem er auch noch einen Strafzettel an seiner Windschutzscheibe hängen hatte, ließ ihn das Thema gar nicht mehr los. Jetzt sagt er: „Die Stadt muss danach schauen, dass es Lösungen gibt.“

Vor allem die im Hörnle abgestellten Wohnmobile oder Anhänger sind Dettling ein Dorn im Auge. „Das trägt sicher nicht zur Entspannung bei, wenn diese die Parkplätze dauerhaft belegen.“ Er schlägt deshalb vor, einen kleinen Abstellplatz in der Nähe des Spielplatzes für solche Fahrzeuge anzulegen. Dem erteilt Marbachs Bürgermeister Jan Trost jedoch eine Absage. „Die Problematik ist nicht Hörnle-spezifisch. Wohnmobile bis zu einer bestimmten Größe dürfen auf solchen Stellplätzen parken. Da sind uns rechtlich die Hände gebunden. Wir haben beim Umbau der Ortseingangssituation ein paar Parkplätze angelegt, wo Anhänge oder Sprinter halten können. Und die werden auch genutzt. Mehr ist nicht möglich“, sagt er. Und auch die Anregung, im breiten Bereich der Stuttgarter Straße weiteren Parkraum zu schaffen, ist für Trost nicht machbar. „Eine Restfahrbahnbreite muss an dieser Stelle gegeben sein, ebenso braucht man dort einen Gehweg“, sagt er und fügt an: „Gerade in diesem Bereich haben wir ja schon einiges umgesetzt. Der Wiesbadener Platz wurde zum Beispiel kleiner gemacht als anfangs geplant, damit man noch Plätze unterkriegt.“

Auch weitere Querparkplätze die Dreibronnenstraße runterzuziehen – ebenfalls ein Vorschlag von Thomas Dettling – gehe nicht. „Da sind wir schon so weit gegangen wie möglich. Dann fangen die Privatgrundstücke an“, sagt Jan Trost, fügt aber an: „Was im Diskurs war, war, dass man in der Mannheimer Straße aus Querparkplätzen Senkrechtsparkplätze macht. So würde man mehr Stellflächen unterbekommen.“ Hierfür müsste man aber erst Grunderwerb tätigen.

Dass es im Bereich der Hochhäuser oftmals wild zugeht beim Thema Parken und Menschen ihr Auto einfach auf dem Rasen vor den Häusern abstellen, wie es Thomas Dettling beschreibt, ist Jan Trost bekannt. „Im Bereich der Hochhäuser klemmt es“, konstatiert er. „Angedacht war einmal, dass man das ehemalige Waschhaus abreißt und an dieser Stelle ein kleines Parkhaus baut. Jedoch müssten dafür alle 100 Eigentümer zustimmen.“ Vor drei Jahren habe die Stadt bereits einmal probiert, das Vorhaben mit Hilfe der Wohnungsbesitzer umzusetzen. In der Eigentümerversammlung war die Idee Thema – jedoch ohne Ergebnis. „Dort eine Lösung zu finden, ist nahezu unmöglich. Die Eigentümerstruktur ist auch extrem schwierig. Hier einen Weg zu finden, wird eine Herkulesaufgabe werden“, sagt Jan Trost, für den der Abriss des einstigen Waschhauses die „einzige Alternative ist“. Zu gegebener Zeit will die Stadt deshalb wieder auf die Hausverwaltung zugehen und das Thema erneut auf die Agenda nehmen.

Den Ruf nach mehr Kontrollen des Ordnungsamtes in den Abendstunden oder an den Wochenenden nimmt der Marbacher Bürgermeister auf. „Es wird hier aber schon punktuell kontrolliert – je nach aktueller Kapazität eben“, sagt er.